Seceders

[721] Seceders (engl., spr. Sisihders), 1) eigentlich die von etwas abweichen; 2) seit 1732 kirchliche Partei in Schottland. Als ein ausgezeichneter Prediger, Ebenezer Erskine, welcher in seinen Predigten die Verhandlungen der Generalversammlung freimüthig kritisirt hatte, sich einen Verweis von der Synode u. der Generalversammlung nicht gefallen lassen wollte u. mit zwei andern Predigern suspendirt worden war, machten noch mehre Prediger u. Laien eine Secession (Trennung) von der herrschenden Kirche, verlangten Theilnahme der Armen u. Geringen an der Wahl der Prediger u. hatten 1744 bereits 26 regelmäßig organisirte Gemeinden mit Presbyterien u. einer Synode. Sie nannten sich die Vereinigten Presbyterianer od. Vereinigten Freunde; ihre Gegner nannten sie aber S. (vgl. Separatisten). 1743 erneuerten[721] sie durch einen Eid den Convenant, u. die öffentliche Bekanntmachung dieses Actes vergrößerte die Zahl ihrer Gesellschaftsglieder. 1745 bildeten sie 3 Bezirke (Presbyterien), welche jährlich eine Synode hielten. 1747 erfolgte ein Zwiespalt unter ihnen, indem Einige den Bürgereid nicht mehr leisten, während Andere denselben noch ablegen wollten. An der Spitze der Letztern stand Erskine selbst u. sein Anhang hießen die Burghers (d.i. den Bürgereid Schwörende); die Erstern leitete A. Gipp u. seine Partei hieß Anti-Burghers. 1820 hörte dieser Zwiespalt auf. Diese erste Secession führte später zu andern u. war der erste Keim zu der großen kirchlichen Trennung, aus welcher die Freie Schottische Kirche (s. Schottische Kirche S. 401) entstanden ist. 3) Eine politische Partei in den südlichen Staaten von Nordamerika, welche 1828 wegen der Erhöhung der Einfuhrzölle mit Austritt aus der Union drohten, s.u. Nordamerikanische Freistaaten S. 61.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 721-722.
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