Stubenberg [2]

[957] Stubenberg (Herren v. S.), das älteste eingeborne Geschlecht des Herzogthums Steyermark, welches der Katholischen Confession folgt u. dessen Stammburgen S. u. Ober-Kapfenberg im Mürzthale (steyerischer Kreis Bruck) sind; seit den ältesten Zeiten (urkundlich seit 1186) besitzt es das Erbmundschenkenamt in Steyermark, verlor aber theils zu Ende des 13. Jahrhunderts durch den böhmischen König Ottokar Przemisl, theils durch den unglücklichen Ausgang einer Fehde gegen Albrecht von Habsburg, theils endlich durch die Betheiligung an der Verschwörung gegen Kaiser Friedrich III. seine sämmtlichen Familienschlösser u. Besitzungen. Aus ihm war: 1) Wölfling, welcher um das Jahr 1000 lebte, der älteste urkundlich erwiesene Stammvater, er war mit Agnes geb. Gräfin von Achsperg vermählt. 2) Ulrich, machte 1217 mit Herzog Leopold von Österreich den Kreuzzug nach Palästina. 3) Wölfling, war erst Dominicanermönch u. wurde 1305 Fürstbischof von Bamberg. 4) Wilhelm August, war kursächsischer Geh. Rath, Staats- und Cabinetminister, erhielt 1742 den Grafenstand u. starb 30. September 1771. Die beiden Brüder 5) Wolfgang, vermählt mit Maria Maximiliana geb. Gräfin von Puchheim, u. 6) Franz Georg, vermählt mit Katharina geb. Gräfin von Rindsmaul, stifteten die beiden noch blühenden Linien: I. Linie zu Gutenberg, besitzt seit 1655 das Indigenat von Ungarn, jetziger Chef: 7) Joseph, Herr u. Graf zu S., Sohn des 1833 verstorbenen Grafen Gustav Adolf, geb. 31. März 1824, ist Herr der Herrschaften Gutenberg, Stubegg u. Mureg in Steyermark u. Székelyhid in Ungarn, seit 1856 mit Maria Anna geb. Gräfin von Nimptsch vermählt; sein ältester Sohn Wolfgang ist 1857 geboren. II. Linie zu Ober-Kapfenberg, Chef: 8) Wolfgang, Herr u. Graf zu S., Sohn des 1800 verstorbenen Grafen Wolf geb. 8. Januar 1788, Herr der Herrschaften Ober-Kapfenberg u. Wieden, Obersterblandmundschenk in Steyermark u. Hauptmann in der Armee, ist seit 1833 mit Angelica geb. Gräfin von Trauttmansdorff-Weinsberg vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 957.
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