Szirmāy

[176] Szirmāy, eine der Katholischen Confession folgende, in Ungarn begüterte, 1693 in den Freiherrn u. 1707 in den österreichischen Grafenstand erhobene, in einem Seitenzweig auch in Polen verbreitete Familie; sie theilte sich seit 1300 in die Borsoder u. Ungocser Linie; aus erster zeichneten sich aus: 1) Simon, zu Ende des 13. Jahrh. Minister u. Kronschatzmeister des Königs Andreas III. 2) Peter, war Hofkapellan bei König Sigmund u. begleitete denselben 1414 sowohl auf das Concil nach Kostnitz als auch auf seinen Reisen durch Spanien, Frankreich u. England. 3) Peter, war 1646 Bicegespan von Zemplin u. nachher ernannte ihn der Fürst Rakoczy zum Einrichtungscommissär in Religionssachen in dem von ihm besessenen Theil von Ungarn, in welchem Amte er 1656 vom König Ferdinand bestätigt wurde. 4) Graf Stephan, Sohn des Vorigen, wurde 1693 in den Freiherrn- u. 1707 in den Grafenstand erhoben u. st. 1711 ohne männliche Erben; da sein Bruder Nikolaus protestantisch war u. daher nicht in das von Stephan gestiftete Majorat folgen konnte, so adoptirte Stephan seinen Neffen Thomas Desseffwy, welcher nun den Namen S. annahm u. Stammvater der jetzigen Grafen S. ist 5) Graf Thomas, Adoptivsohn des Vorigen, diente unter Marlborough u. dem Prinzen Eugen, warb im Österreichischen Erbfolgekriege auf eigene Kosten ein Infanteriregiment für die Königin, welches er als Oberst commandirte, u. fiel 1743 bei Amberg. Die Familie blüht jetzt noch in zwei Linien: A) Johannische Linie, gestiftet von dem 1840 verstorbenen Grafen Johann Thomas; jetziger Chef: 6) Graf Alfred, Enkel des Gründers der Linie u. Sohn des 1857 verstorbenen Grafen Stephan, geb. 1852. B) Antonsche Linie, gegründet vom Grafen Anton Thomas; jetziger Chef: 7) Graf Franz, Enkel des Gründers u. Sohn des 1851 verstorbenen Grafen Anton Thomas.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 176.
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