Torricelli [2]

[700] Torricelli (spr. Torritschelli), Evangelista, geb. 15. Oct. 1608 in Modigliana in Toscana (nach Andern in Faenza, nach noch Andern in Piancaldoli in der Romagna Fiorentina), kam 1628 nach Rom, wo er sich unter B. Castelli zum Mathematiker ausbildete, ging 1641 zu dem damals schon erblindeten Galilei nach Florenz, um denselben bei der Bearbeitung seiner Discorsi zu unterstützen, u. wurde 1642 Professor der Mathematik u. Physik in Florenz; er starb 25. Oct. 1647 in Florenz. Er kam mit Rockerval u. Pascal wegen mehrer Entdeckungen an der Cycloïde in lebhaften Streit, welchen nur T-s Bescheidenheit abbrach. Eine andere Erfindung (1643), welche man ihm streitig zu machen versuchte, ist die des Barometers (Torricellische Röhre, s.u. Barometer). Durch diese Erfindung ergab sich über dem Quecksilber ein luftleerer Raum, die Toricellische Leere (s.u. Leere 1), welche den Satz der alten Physiker von der Scheu des Leeren (Horror vacui) von selbst widerlegte. Auch leistete er viel in der Verfertigung von sehr guten Mikroskopen, in Schleifung trefflicher Linsen für Teleskope etc.; er schr.: Opera geometrica, Flor. 1644 (darin sein berühmter Trattato del moto). Über seine Erfindungen vgl. Th. Bonaventurini Lezione accademiche, Flor. 1715.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 700.
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