Der Aeltere theilet, der Jüngere kieset. – Eisenhart, III, 3, 16; Pistor., X, 66.
Altes Sprichwort über Erbtheilungen, wonach das ältere von zwei Geschwistern die Theile machte und das jüngere sich sodann zuerst einen Theil wählte; jenes hat Theilungs-, dieses Kürrecht. Zum Theilen gehört Reife des Urtheils, das Wählen entspricht der Neigung der Jugend. (Vgl. Georg Beyer, Diss. de proverbis juridico; major dividit et minor eligit: der Aeltere theilt, u.s.w. Wittenberg 1712.)
Simrock, 10247; Eisenhart, 307; Hillebrand, 141; Sachsenspiegel, III, 29, 2.
Mhd.: Die oldere sal delen und die jungere sal kiesen. (Sachsenspiegel, III, 29, 2.)
Frz.: Lainé lotit et le puîné choiset. (Loysel, 350.)