1. Ein fromme einfalt, ein gut ding. – Henisch, 843.
2. Einfalt gibt ein Ross vmb ein Pfeiff. – Lehmann, 163, 14.
3. Einfalt gibt einen Ochsen vmb einen zinnen Löffel wie die Indianer. – Lehmann, 163, 14.
4. Einfalt hat kein Gelt. – Franck, I, 12; Henisch, 843; Gruter, I, 24; Petri, II, 183; Körte, 1061.
5. Einfalt hat schöne Gestalt. – Simrock, 1982; Eiselein, 142.
Holl.: Eenvuldig, onschuldig. (Harrebomée, I, 172.)
6. Einfalt lest sich nach einer Holtzscheere umbschicken. – Lehmann, 163, 14.
Nach Dingen, die nicht da sind; mag sich wol auf einen Scherz vom 1. April beziehen. Die Knaben in vielen schlesischen Dörfern schickten früher ihre einfältigen Genossen nach einer Steinsäge.
[786] 7. Einfalt ohn klugheit ist lauter thorheit. – Henisch, 843.
8. Einfalt redet oft, das Klugen nützt.
9. Einfalt vermag offt mehr denn Kunst. – Henisch, 843; Petri, II, 183.
10. Einfalt war bei dem Anfang der Welt, Einfalt wird bei dem Ende der Welt sein. – Sailer, 136.
11. Einfalt wird alt. – Henisch, 843; Petri, II, 183; Lehmann, 163, 17; Gruter, I, 24; Simrock, 1983.
12. Mit einfalt kommt man offt weiter als mit witz. – Lehmann, 163, 18.
13. Wer in einfalt wandelt, der wandelt wohl. – Henisch, 843; Seybold, 503.
Holl.: Het eenvoudige is het zegel van het ware. (Harrebomée, I, 172.)
Lat.: Qui vadit plane, vadit sane. (Binder I, 1502; II, 2818; Neander, 89.)