1. Ein Jäher gibt kein guten Jeger. – Petri, II, 205; Lehmann, 403, 26; Schottel, 1125b; Mathesy, 55b; Pistor., VII, 28; Blum, 205; Sailer, 89; Simrock, 5181.
Zu hitzig muss der Schütz nicht sein. Uebereilung taugt überhaupt zu keinem Geschäft; die Jagd fordert aber ganz besonders einen hohen Grad von Ausdauer und Beharrlichkeit. Der Kaiser Ferdinand soll der Urheber dieses Sprichworts und Folgendes die Veranlassung dazu sein. In der ersten Hitze hatte der Kaiser befohlen, dass einem Wilddiebe die Augen ausgestochen werden sollten. Als sich aber sein Zorn gelegt und er sich eines Bessern besonnen hatte, sagte er: »Ein Jäher gibt kein guten Jeger. Ich habe der Sache weiter nachgedacht und finde nicht, dass ich um meiner Lust willen einem nehmen sollte, was ich ihm nicht wiedergeben könnte, so er frömmer würde. Lasst ihm die Augen, ihr werdet es sonst wol wissen zu machen, dass er sich forthin nicht mehr an meiner Wildbahn straffällig mache.«
2. Ein Jäher ist kein guter Mäher. – Simrock, 5182.
3. Ein Jäher soll Esel reiten. – Körte, 3120; Körte2, 3901 u. 5159.
Mhd.: Swer gaehe ist zallen zîten, der sol den esel riten. (Freidank.) (Zingerle, 77.)
Lat.: Si fueris vehemens, asinum conscendere vites, non asini lenti vectura valet vehementi. (Mone, Anzeiger, VII, 506.)