Lunten

1. Lunten genug, aber kein Pulver.Altmann VI, 512.


*2. Die Lunte an beiden Seiten anbrennen.

Holl.: Hij steekt de lont aan beide zijden aan. (Harrebomée, II, 35.)


*3. Die Lunten reichen ans Pulverfass.

Der Kampf kann jeden Augenblick beginnen, die Explosion hängt am Moment.


*4. Er hat keine Lunte.

Es fehlt an Feuer, Leben, Geist.


*5. Er hat (bemerkt, riecht) Lunten.Eiselein, 439; Frischbier2, 2487.

Merkt die bevorstehende Gefahr. Aus der Zeit, in der sich die Soldaten zur Losbrennung ihrer Gewehre der Lunten bedienten, die sie, wenn sie auf einen Angriff ausgingen, brennend mit sich führten. Nachdem nun der Wind ging, konnte der Feind ihre Annäherung merken. Der Wolf fällt nicht leicht einen Menschen an, der eine brennende Lunte trägt. In Bedburg: Hä rôch Lonten. Sinnverwandt damit: Hä merk der Broden. Hä hät Hasenhoor.

Holl.: Hij ruikt lont. (Harrebomée, II, 35.)


*6. Er hat Lunten gerochen.Mayer, II, 190; Simrock, 6683; Braun, I, 2436; Lohrengel, II, 252.


*7. Lunta schmecka.Sartorius, 172.

Etwas wittern, vorausbemerken.


*8. Man hat Lunten gelegt.

Einen Kampf, Aufstand u.s.w. verbreitet.


*9. Mit der Lunte am Pulverfass spielen.

»Man spielt wieder einmal mit der Lunte am Pulverfass.« (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 231, S. 1339.)

Holl.: Dat is de lont in't kruid gestoken. (Harrebomée, II, 35.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 286.
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