Rosine

1. Krieg' ich nich en paar Rosinen zu, sagte der Schusterjunge zum Krämer, und er hatte gefragt, wie spät es sei.


2. Wer die Rosinen vom Reis frisst, kann auch bei der Braut schlafen, sagte jener Bräutigam beim Hochzeitmahl. (Ostpreuss.)


*3. Er hat die Rosinen im Kuchen gefunden.

Oder glaubt sie gefunden zu haben. Er hat den rechten Punkt getroffen oder glaubt, einen guten Kauf (Fund) gemacht zu haben.


*4. Er hat grosse Rosinen im Kopfe.Petters, 12; Frischbier2, 3164; Riehl, Gesch., I, 106.


*5. Er hat grosse Rosinen im Sack (in der Tasche).Eiselein, 532; Simrock, 8533; Körte, 5099; Lohrengel, II, 305.

Günstige, fabelhafte Aussichten und Mittel zum Zweck, gewaltige Projecte.


[1731] *6. Es sind die besten Rosinen, welche die Sonne gedörrt.


*7. Zu viel Rosinen und zu wenig Fett.

»Ob das Buch nicht den Vorwurf verdient, den der müssige Bürger im Spectator gegen seinen Pudding erhob: ›Mama, zu viel Rosinen und zu wenig Fett.‹« (Macaulay's Kleine Schriften, Leipzig 1851, III, 320.)


[Zusätze und Ergänzungen]

*8. Einem die Rosinen aus dem Pudding nehmen.

»Die 2. Auflage von dem Buche: Graf Bismarck und seine Leute von M. Busch ist eine gereinigte. Sensationsliebhaber werden vielleicht nicht damit zufrieden sein, dass ihnen die Rosinen aus dem Pudding genommen sind.« (Leipziger Volkszeitung, 6. December 1878.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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