1. Man muss nicht mit Sechsen fahren, wenn man nur Futter für zwei hat. – Müller, 31, 7; Simrock, 4932.
Aber mit Sieben kann man fahren, sagte jener; diese können die Bauern auf der Tenne brauchen.
Engl.: Don't make your tail broader than your wings. – Keep no more cats than will catch mice. (Gaal, 1397.)
*2. Der kann mit Sechsen fahren.
Um grosses Vermögen zu bezeichnen. »Darum lass andere sorgen, die in der That von Kummer können sagen, du brauchst es wie der Wagen das fünfte Rad.« Morpus aber sprach: »Ey, gutten Morgen, die Fünfe kann ja niemand paaren, ich wollte lieber noch mit Sechsen fahren.« (Keller, 165a.)
*3. Meiner Sechse (Six). – Simrock, 9430; Germania, XI.
Dieser Ausdruck hat schon die verschiedensten Deutungen hervorgerufen. Man hat das Wort unter anderm als eine Verhüllung für meiner Seele aufgefasst. Der Pfarrer Eifert in Eningen meint gar, die Redeform sei nichts als ein schlechter Witz, eine Multiplication von meiner Treu, das, wenigstens schwäbisch, allerdings wie drei klingt. – Die gewöhnliche Deutung führt zurück auf das bekannte alte sahs, sachs = Messer, Schwert, meiner Sechs = bei meinem Schwert. (Vgl. Schmeller, III, 194.) Einer andern Ansicht nach ist meiner Sechs die Kürzung der Schwurformel: »Ich als siebenter meiner sechs Eideshelfer schwöre, ich schwöre selb sieben.« Von sieben, die zusammenstehen, kann jeder einzelne sagen: wir sind unser sieben. Es kann aber auch jeder sagen: ich bin meiner sechs. Am klarsten tritt diese Theilung mehrerer Personen hervor in dem Ausdruck »selbander«, durch letzteres bezeichnet er sich als die Hauptperson, die andern als Helfer, und das waren sie ja auch nach dem ursprünglichen Rechtsbrauch der Besiebenung. (Vgl. hierüber Grimm, Rechtsalt., 2. Ausg., S. 862; Grimm, I, 1621; Mittelhochd. Wb. unter sieben; Schmeller, III, 186.) In der Schweiz: Mi Segt, mi Sechtlig, mi Sechte, mi Sex.