1. Tellerlecker, hunde vnd fliegen sind willige Gäste, sie kommen vngeladen. – Henisch, 1146, 69; Petri, II, 544.
*2. Es ist ein Tellerlecker. – Mayer, II, 98.
Ein ungebetener und zudringlicher Gast, der sich allenthalben einfindet, wo er umsonst essen und schmausen kann; ein Schmarotzer. Bei Egenolff (96a) auch: »Hafenfreund, Liechtputzer«. In einer 1688 unter dem Titel Grobianus und Grobiana erschienenen, jetzt sehr seltenen, satirischen Schrift, wird diesem Schmarotzer folgende Anweisung gegeben: »Wenn es gegen Mittag kommt, so frage mit Fleiss, wo gut Essen und Trinken, oder aber, wo ein Convivium sei, da schleiche hin, obgleich man dich dahin nicht geladen hat; denn man bittet die Hunde auch nicht, sie kommen gleichwol hin. Suche dir auch daselbst die beste Stelle aus, dass du dich mit dem Rücken frei kannst anlehnen; denn in dem Winkel kann man nicht so leicht aus der Zeche fallen. Wenn nun Essen wird aufgetragen, wie man gemeiniglich zuerst pflegt frische gesottene Eier aufzusetzen, so nimm nur eine halbe Mandel für dich, denn sie sind bald eingeschluckt u.s.w.«
Frz.: C'est le pourceau de Saint-Antoine, il se fourre partout. (Lendroy, 1590.)
Holl.: Het is een panne (oder: teljoor-)likker. (Harrebomée, II, 33a.)
Lat.: Ollares amici. (Egeria, 96a.)
Schwed.: Han kan sin matwijsa. (Grubb, 307.)