[24] Sālier waren bei den Römern Priester des Mars, welche ihren Namen von dem lat. Worte salire, hüpfen, springen, tanzen, erhielten.
König Numa (s.d.) setzte die Anzahl derselben auf zwölf, welche Tullus Hostilius vermehrte. Zu ihrer Einführung bestimmte eine Pest, welche unter Numa heftig in Italien wüthete und auch Rom verheerte. Da ließen die Götter einen Schild von besonderer Gestalt, das Ancile, vom Himmel herabfallen, worauf die Pest abnahm. Die Wahrsager deuteten: dieser Schild sei ein Zeichen der fort und fort dauernden Herrschaft der Römer, und man müsse noch elf ähnliche Schilde machen lassen, damit der echte nicht zu erkennen sei und entwendet werden könne. Dies geschah und die zwölf Ancilien wurden in der Curie aufbewahrt. Am 1. März aber, wo die Salier, unter welche nur patricische Jünglinge aufgenommen wurden, dem Mars opferten, trugen sie jene Schilde in Procession durch die Stadt, wobei sie die Schilde aneinanderschlugen, kriegerische Tänze aufführten und die sogenannten salischen Gesänge, alte Lieder zu Ehren des Mars und anderer Götter, abfangen. Unsere Abbildung nach einer alten Bronze zeigt einen solchen Salier in seiner Tunica, welche von Purpur und mit Gold gestickt war, mit der Kette über der Schulter, an welcher sie das Schwert zu tragen pflegten, in der Rechten einen Spieß, welcher hier nur angedeutet oder abgebrochen erscheint, in der Linken das Ancile, mit offenem Munde, um das Singen anzudeuten und in einer Stellung der Arme und Beine, welche ausdrückt, daß er sich zum Tanzen anschickt.