[899] Johann, Name von 23 Päpsten [s. Beilage: ⇒ Päpste]. – J. I., der Heilige, 523-526, gest. unter Theodorich im Gefängnis; Gedächtnistag 27. Mai. – J. VIII., 872-882, krönte Karl den Kahlen und Karl den Dicken zum Kaiser, entzog den niedern Klerus dem weltlichen Gericht; unter ihm erweiterte sich der Zwiespalt zwischen der röm. und griech. Kirche. – J. X., 914-928, Erzbischof von Ravenna, durch Theodora zum Papst gemacht, krönte Berengar zum Kaiser, schlug die Sarazenen 916 am Garigliano, wurde durch Marozia von Toskana im Gefängnis erdrosselt. – J. XI., 931-936, Sohn der Marozia und des Papstes Sergius III., von seinem Bruder Alberich gestürzt, gest. 936 im Gefängnis. – J. XII., 955-963, Sohn Alberichs, ward, 18 J. alt, Papst, führte die Sitte der Namensänderung der Päpste nach der Wahl ein, rief Otto I. gegen Berengar II. zu Hilfe, krönte Otto 962 zum Kaiser; 963 abgesetzt, gest. 964. – J. XV., 985-996, entfloh vor dem röm. Patricius Johann Crescentius, wurde von Otto III. zurückgeführt, vollzog die 1. päpstl. Kanonisation an Bischof Ulrich von Augsburg. – J. XX., 1276-77, erst Arzt, zählte sich wegen der Sage von der Päpstin Johanna (s.d.), oder weil vor J. XV. noch ein J. Papst gewesen sein soll, als J. XXI. – J. XXII., 1316-34, geb. 1249 zu Cahors, residierte zu Avignon, suchte die päpstl. Herrschaft über Deutschland zu befestigen, tat Ludwig den Bayer in den Bann, zwang den Gegenpapst Nikolaus V. zu Entsagung, trennte Italien vom Deutschen Reich. – Vgl. Müller, »Der Kampf Ludwigs des Bayern mit der Kurie« (2 Bde., 1879-80); Preger, »Die Politik J.s XXII.« (1885). – J. XXIII., 1410-15, versprach auf dem Konzil zu Konstanz, gleichwie seine zwei Gegenpäpste, abzudanken, entfloh aber, wurde abgesetzt, festgenommen und bis 1419 in Haft gehalten, kaufte sich los, wurde von Papst Martin V. rehabilitiert als Dekan des Kardinalkollegiums; gest. 22. Dez. 1419 in Florenz. – Vgl. Schwerdfeger (1895).