[88⇒] Ludwigshafen, am Rhein, Bezirksstadt im bayr. Reg.-Bez. Pfalz, am Rhein (Eisenbahnbrücke nach Mannheim), früher Rheinschanze genannt, (1900) 61.914 (1905: 72.287) E., Amtsgericht, Handels- und Gewerbekammer, Reichsbankstelle, Hafen, bedeutender Handelsplatz der Pfalz; Eisengießerei, Fabrikation von Maschinen, Chemikalien (Bad. Anilin- und Sodafabrik) etc. – Vgl. Esselborn (1886-88). [⇐88]
Rheinschanze, früher Name von Ludwigshafen a. R.
[794⇒] Ludwigshafen, 1) (L. am Rhein) Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Pfalz, am linken Ufer des Rheins, Mannheim gegenüber (s. den Stadtplan von Mannheim in Bd. 13), mit dem es durch eine feste Eisenbahnbrücke und eine Dampffähre verbunden ist, 90 m ü. M., hat 4 evangelische und 4 kath. Kirchen, eine Synagoge, 2 Monumentalbrunnen (Luitpoldbrunnen und Jubiläumsbrunnen) und (1900) 61,914 (1840: 90) Einw., davon 29,370 Evangelische, 31,198 Katholiken und 505 Juden.
Der außerordentliche Aufschwung der Stadt, der sich auch in der beispiellosen Zunahme der Bevölkerung zeigt, ist der Industrie und dem Handel zu verdanken. L. hat bedeutende chemische Fabriken, darunter eine große Anilin- und Sodafabrik (6000 Arbeiter), Fabrikation von Kunstwolle, Maschinen, Schamotte- und Tonwaren, Kochherden, Büfett- und Eisschränken, künstlichem Dünger, Leim, eine Trikotweberei, Bierbrauerei, eine Kunstmühle, ein Dampfsägewerk etc. Der Handel wird durch eine Handels- und Gewerbekammer, eine Reichsbanknebenstelle, die Pfälzische Bank, eine Filiale der Königlichen Bank und andre Geldinstitute, durch ein italienisches u. ein serbisches Konsulat, durch die Schiffahrt etc. unterstützt und ist besonders ansehnlich in Eisen, Holz, Steinkohlen und Landesprodukten. Dem Verkehr in der Stadt und mit Mannheim dient eine elektrische Straßenbahn. Für den Eisenbahnverkehr ist L. Knotenpunkt der Linien Neunkirchen-Worms, L.-Großkarlbach und L.-Dannstadt der Pfälzischen Eisenbahn mit Anschluß an die Badische Staatsbahn in Mannheim. L. hat ein Gymnasium, eine Realschule und ist Sitz eines Amtsgerichts und eines Hauptzollamts. L. war früher als »Rheinschanze« der Brückenkopf von Mannheim. Als Ort erst 1843 von König Ludwig I. angelegt, ward L. 1853 eine selbständige Gemeinde und 1859 Stadt. Hier 15. Juni 1849 Gefecht zwischen Preußen und Badenern. Vgl. Esselborn, Geschichte der Stadt L. (Ludwigsh. 1888); »Geschichte der Stadt L. 18531903« (das. 1903). 2) Dorf im bad. Kreis Konstanz, Amt Stockach, am Überlinger See und an der Staatsbahnlinie Radolfzell-Friedrichshafen, hat eine kath. Kirche, eine orthopädische Heilanstalt, ein Sanatorium für Nervenkranke, Dampfschiffahrt und (1900) 875 Einw. Dabei im See Reste von Pfahlbauten. L. hieß bis 1826 Sernatingen. [⇐794]
[589⇒] Ludwigshafen, 1) (früher Rheinschanze), Stadt im Canton Mutterstadt des Landcommissariats Speyer im baierischen Kreise Pfalz, am Rhein, mit dem gegenüberliegenden Manheim durch eine Schiffbrücke verbunden; seit 1842 Rheinfreihafen, seit 1843 Dorf u. Sitz einer Dampfschleppschifffahrtsgesellschaft, bald darauf nach dem [⇐589][590⇒] König Ludwig I. L. genannt u. 1853 zur Stadt erhoben; eine chemische, u. zahlreiche andere Fabriken, bedeutender Handel u. Verkehr; 3000 Ew. Von hier gehen Eisenbahnen nach Bexbach (Pfälzische Ludwigsbahn) u. nach Mainz (Hessische Ludwigsbahn). Die Rheinschanze diente ursprünglich der ehemaligen Festung Manheim als Brückenkopf u. wurde im Französischen Revolutionskriege 1794 von den Franzosen in Besitz genommen. Hier Gefecht am 15. Juni 1849 zwischen den Preußen u. den badischen Insurgenten; Letztere wurden über den Rhein nach Manheim geworfen, verbrannten dabei einige Brückenjoche u. beschossen L., wobei die mit Waaren gefüllten Lagerhäuser in Feuer aufgingen. 2) (Früher Sernatingen), Pfarrdorf im Amte Stockach des badischen Seekreises, am innersten. Winkel der nordwestlichen Spitze des Bodensees (Überlinger Sees), wurde 1826 angelegt u. nach dem Großherzog Ludwig genannt, mit einem 184547 neu angelegten Hafen; Handel; 900 Ew. [⇐590]
Rheinschanze, früherer Name von Ludwigshafen 1).
[41⇒] Ludwigshafen, neue Stadt am Rheine, Mannheim gegenüber, die ehemalige Rheinschanze, mit Paris, Straßburg u. Mainz in directer Eisenbahnverbindung, Freihafen, rasch aufblühender Verkehrsplatz mit ungefähr 5000 E. Beschießung 1849. [⇐41]
Buchempfehlung
Eine Reisegruppe von vier sehr unterschiedlichen Charakteren auf dem Wege nach Braunschweig, wo der Luftschiffer Blanchard einen spektakulären Ballonflug vorführen wird. Dem schwatzhaften Pfarrer, dem trotteligen Förster, dem zahlenverliebten Amtmann und dessen langsamen Sohn widerfahren allerlei Missgeschicke, die dieser »comische Roman« facettenreich nachzeichnet.
94 Seiten, 5.80 Euro