Artikel in der Wikipedia: Ludwigsburg
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[88⇒] Ludwigsburg, Hauptstadt des württemb. Neckarkreises und Oberamtsstadt, zweite Residenz, (1900) mit Pflugfelden und Eglosheim 21.078 (1905: 22.650) E., Amtsgericht, Schloß, Lyzeum, Realanstalt; Orgelbau etc. [⇐88]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 88.
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[793⇒] Ludwigsburg, zweite Residenzstadt des Königreichs Württemberg, Hauptstadt des Neckarkreises, 2 km vom Neckar, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Bretten-Friedrichshafen und L.-Heutingsheim, 292 m ü. M., ist im Geschmack des 17. Jahrh. gebaut, hat schöne Plätze (auf dem Wilhelmsplatz ein Denkmal Schillers, von Hofer), 2 evangelische und 2 kath. Kirchen (darunter die neue Garnisonkirche), Synagoge, 8 Tore und anmutige Spaziergänge und Alleen. Das königliche Schloß (mit Park), ein umfangreicher Prachtbau, enthält viele Säle, eine Hof- und Ordenskapelle, die Fürstengruft, eine Galerie württembergischer Regenten und eine Gemäldegalerie. Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1900) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 121, ein Dragonerregiment Nr. 25, ein Ulanenregiment Nr. 20, 2 Feldartillerieregimenter Nr. 29 und 65 und ein Trainbataillon Nr. 13) auf 19,436 Seelen, davon 2319 Katholiken und 243 Juden. Die Industrie beschränkt sich auf Fabrikation von Metall-, Eisen- und Drahtwaren, Korsetten und Zichorie, auf Woll-, Baumwoll- und Leinweberei, Orgel- und Pianofortebau, Ziegelfabrikation, Bierbrauerei etc. L. ist Sitz einer Regierung, eines Oberamtes, eines Amtsgerichts, des Stabes der 26. Artillerie- und der 52. Infanteriebrigade, eines Generalsuperintendenten und hat ein Gymnasium, eine Realschule, Handelsschule, ein Stift für verwahrloste Kinder, Augenheilanstalt, Kinderheilanstalt etc. In der Umgebung liegen die Lustschlösser Monrepos und Favorite. – Herzog Eberhard Ludwig ließ hier 1704 ein Jagdschloß bauen, dem er später ein Hauptgebäude hinzufügte, und bald erweiterte sich diese Anlage zu einer Stadt, als die Geliebte desselben Herzogs, Fräulein v. Grävenitz, diesen bewog, die Residenz nach L. zu verlegen (1724). L. ist Geburtsort des Schriftstellers David Friedr. Strauß, der Dichter Justinius Kerner und Ed. Mörike und des Ästhetikers Fr. Vischer. Vgl. Hänle, Württembergische Lustschlösser, Teil 1 (Würzb. 1846); [⇐793] [794⇒] Schanzeubach, Alt-Ludwigsburg (Ludwigsburg 1897); Belschner, L. in zwei Jahrhunderten (das. 1904). – Von 1758–1824 bestand in L. eine zuerst auf Rechnung des Herzogs Karl Eugen geführte, später von seinen Nachfolgern übernommene Porzellanfabrik, die Figuren, Vasen, Prachtservice, Spielereien etc. in Rokokogeschmack und später auch im Empirestil erzeugte.

Ludwigsburg. 2. Periode.
Ludwigsburg. 2. Periode.

Charakteristisch für dieses in Prachtstücken seltene Ludwigsburger Porzellan ist seine Dekoration mit Vögeln, Käfern, Schmetterlingen und Blumengirlanden in Relief und Malerei. Die bis 1806 geführte Fabrikmarke s. Abbildung. Bis 1818 folgte FR und unter Wilhelm I.: WR. Nach der Krone hieß das Ludwigsburger Porzellan im Handel Kronenburger. Vgl. Jäger, Rokokomalereien auf Ludwigsburger Porzellan (10 Tafeln, Stuttg. 1893). [⇐794]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 793-794.
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[589⇒] Ludwigsburg, 1) Oberamt im württembergischen Neckarkreise, 3,1 QM., 35,040 Ew., welche hauptsächlich Ackerbau, Weinbau, Obstbau u. Viehzucht betreiben u. vorherrschend der Evangelischen Confession angehören; 2) Stadt darin, zweite königliche Residenzstadt an der Stuttgart-Heilbronn-Bruchsaler Eisenbahn, eine der sogenannten Guten Städte (welche einen eigenen Abgeordneten zur Ständeversammlung schicken); Sitz der königlichen Regierung für den Neckarkreis, eines Generalsuperintendenten u. eines Schwurgerichtshofes; Schloß mit Schloßkapelle (gegenwärtig katholische Stadtpfarrkirche), Fürstengruft, Gemäldegallerie u. vielen Kunstgegenständen, dabei große Anlagen, worin u.a. die Emichsburg (eine künstliche Ruine); mehrere öffentliche Plätze, darunter der Karlsplatz, wo ein Obelisk mit dem Brustbild des Königs Friedrich; Methodistengemeinde, Mathildenstift (Rettungsanstalt für arme verlassene u. verwahrloste Kinder); Volksschulen, Lyceum, Realschule, Fortbildungsschule, Seminar für evangelische Lehrerinnen, das Alumnat; Augenheilanstalt, städtisches Spital, Arbeitshaus; fabricirt werden Orgeln u. Fortepianos, lackirte Blechwaaren, leinene, baumwollene, halbwollene u. wollene Waaren, Metall-, Holz-, Leder-, Papp-, Thon- u. Glaswaaren, künstliche Blumen, Corsette, Reisseife, Litzenschuhe, Watt- u. Handkartätschen etc.; 11,000 Ew. In der Nähe Hof Harteneck u. das königliche Schloß Favorite mit der Hofdomäne Seegut (früher Monrepos).– An der Stelle L-s stand im 12. u. 13. Jahrh. der pfalzgräflich tübingischaspergische Ort Geisnang. Hier baute im 14. Jahrh. das Kloster Bebenhausen eine Hofmeisterei, den Erlachhof; bei Säcularisirung dieses Klosters wurde dieser dem württembergischen Kirchengut einverleibt, u. hier gründete Herzog Eberhard Ludwig 1704 das Schloß u. ertheilte dem Orte namhafte Privilegien; 1724 wurde L. sogar für die beständige u. alleinige Residenz erklärt; nach dem Tode Eberh. Ludwigs (1733) residirten seine Nachfolger in Stuttgart, u. L. verödete sofort. Unter späteren Regierungen wurde L. bald zur Residenzstadt, bald zum Sommeraufenthalte des Regenten gewählt, bald durch Staatsfabriken zu heben gesucht, u. König Wilhelm machte sie zum Hauptwaffenplatz des Landes u. verlegte die königliche Kreisregierung, sowie die (1849 aufgehobene) Finanzkammer hierher. Vgl. Memminger, Stuttgart u. L. mit ihren Umgebungen, Stuttg. 1817; Henle, Württembergische Luftschlösser, Würzb. 1846. [⇐589]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 589.
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[41⇒] Ludwigsburg, württemb. Stadt, 3 St. von Stuttgart, 2. Residenz des Königs, ist Hauptgarnisonsplatz des Landes. hat 8300 E., Blechwaaren- und Porzellanfabrik, Zuchthaus; in der Nähe die Lustschlösser Monrepos, Favorite u. Salon (jetzt pietist. Erziehungsinstitut). [⇐41]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 41.
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[427⇒] Ludwigsburg, eine der schönsten Städte Deutschlands im Neckarkreise des Königreiches Würtemberg, 1718 erbauet, mit 10,000 Ew., einem prachtvollen Schlosse und einem herrlichen Schloßgarten. Von hier aus führen wunderschöne Alleen durch das Lustschloß Favorite und seinen Park, sowie zu dem ¾ St. entfernten reizenden Lustschlosse Monrepos. Handel, Industrie, wissenschaftliche Institute, vortreffliche Wohlthätigkeitsanstalten, eine große königl. Tuchmanufaktur, Bijouterie-, Leder-, Nadel- und andere Fabriken erheben Ludwigsburg zu einer der wichtigsten Städte des Königreichs.

* [⇐427]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 427.
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