[413] Amberg, unmittelbare Stadt und ehemalige Hauptstadt der bayr. Oberpfalz, an der Vils, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Krailsheim-Furth i. W. und A.-Schnaittenbach, 373 m ü. M., hat ein ehemals kurfürstliches Residenzschloß, 11 kath. Kirchen und Kapellen (darunter die St. Martinskirche mit 98 m hohem Turm), eine evang. Kirche, eine Synagoge, ein gotisches Rathaus, Gymnasium, Studienseminar, Lehrerseminar, mehrere Klöster, Waisenhaus, Strafanstalt für Männer und (1900) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 6) 22,039 Einw., darunter 3870 Evangelische.
Neben der königlichen Gewehrfabrik gibt es dort Eisenbergbau mit Hochofen, ein Stanz- und Emaillierwerk, Glaspolierwerk, Goldleistenfabrikation, Dampfziegelei, Dampfsägemühlen etc. A. ist Sitz eines Landgerichts (für die elf Amtsgerichte zu A., Cham, Furth, Kastl, Nabburg, Neumarkt in der Oberpfalz, Neunburg v. W., Parsberg, Schwandorf, Sulzbach und Waldmünchen), eines Bezirks-, Forst- und Bergamtes, Archivkonservatoriums sowie einer Filiale der königlichen Bank. Nördlich von A. der Mariahilfsberg mit Wallfahrtskirche und Franziskanerhospiz. Die Stadt, anfänglich zum Hochstift Bamberg gehörig, kam 1269 an den Herzog Ludwig den Strengen von Bayern, der eine Münze daselbst errichtete, ward 1329 der pfälzischen Linie zugeteilt und war seit 1507 Hauptstadt der Oberpfalz sowie 180810 Hauptstadt des Nabkreises. Am 24. Aug. 1796 schlug bei A. Erzherzog Karl die Franzosen unter Jourdan. Vgl. Lipowsky, Chronika oder Beschreibung der Stadt A. (Münch. 1818).
Meyers-1905: Amberg [2]