Andresen

[504] Andresen, 1) Karl Gustav, Germanist, geb. 1. Juni 1813 zu Ütersen in Holstein, gest. 25. Mai 1891 in Bonn, studierte in Kiel Philologie, wirkte als Gymnasiallehrer in Altona und Mülheim a. d. Ruhr, seit 1870 als Privatdozent und seit 1874 als außerordentlicher Professor in Bonn. Er veröffentlichte unter anderm: »Register zu J. Grimms deutscher Grammatik« (Götting. 1865); »Über die Sprache J. Grimms« (Leipz. 1869); »Die altdeutschen Personennamen in ihrer Entwickelung und Erscheinung als heutige Geschlechtsnamen« (Mainz 1863); »Über deutsche Volksetymologie« (Heilbr. 1876; 6. Aufl., Leipz. 1899); »Sprachgebrauch und Sprachrichtigkeit im Deutschen« (8. Aufl., Leipz. 1898); »Konkurrenzen in der Erklärung der deutschen Geschlechtsnamen« (Heilbr. 1883). – Sein Sohn Hugo, geb. 1844, Professor der romanischen Philologie an der Akademie in Münster, gab unter anderm Waces »Roman de Rou« (Heilbr. 1877–79, 2 Bde.) heraus.

2) Andreas, Kunstschriftsteller, geb. 14. Nov. 1828 zu Loit in Schleswig, gest. 1. Mai 1871 in Leipzig, trat 1848 in die Freischaren ein, studierte dann in Kiel, Berlin, Bonn und München, erhielt 1857 eine Anstellung am Germanischen Museum zu Nürnberg und übernahm 1862 in Leipzig die Leitung von »Naumanns Archiv für die zeichnenden Künste« sowie die Bearbeitung der Weigelschen Auktionskataloge, nach Weigels Tod 1870 auch dessen Kunstauktionsinstitut. Seine Hauptwerke sind: »Deutscher Peintre-Graveur«, eine Fortführung des Bartschschen Werkes (Bd. 1–3, Leipz. 1864–66), »Die deutschen Malerradierer des 19. Jahrh.« (Bd. 1–4, das. 1866–70; fortgesetzt von Wessely) und die Fortsetzung von Naglers »Monogrammisten« (Bd. 4, unvollendet, Münch. 1868–70).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 504.
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