Beuth

[786] Beuth, Peter Christian Wilhelm, ein um Preußens Gewerbewesen hochverdienter Mann, geb. 28. Dez. 1781 in Kleve, gest. 27. Sept. 1853 in Berlin, studierte seit 1798 in Halle die Rechte und Kameralwissenschaften, ward 1806 Assessor bei der Kammer zu Bayreuth, 1809 Regierungsrat in Potsdam, 1810 Geheimer Obersteuerrat im Finanzministerium zu Berlin, wo er als Mitglied der für Reform des Steuer- und Gewerbewesens niedergesetzten Kommission tätig war. 1813 trat er in das Lützowsche Freikorps, ward nach dem Frieden Geheimer Oberfinanzrat im Finanzministerium und hatte hier wesentlichen Anteil an der Bearbeitung der Steuergesetze von 1817. Im J. 1821 wurde er Staatsrat, 1828 Direktor der Abteilung des Finanzministeriums für Gewerbe, Handel etc., 1841 Wirklicher Geheimer Rat. Um dem Gewerbfleiß aufzuhelfen, gründete er das Gewerbeinstitut zu Berlin, Provinzialgewerbeschulen, die allgemeine Bauschule und 1821 den Verein für Förderung des Gewerbfleißes in Preußen. Ebenso ließ er neue Fabrikationsmethoden des Auslandes empfehlen, technische Lehrbücher und Kupferwerke anfertigen, talentvolle Jünglinge auf Kosten des Staates reisen und Gewerbeausstellungen veranstalten. Durch seine rege Tätigkeit in Gesetzgebung und Verwaltung hatte er wesentlich zu dem Aufschwung beigetragen, den die Industrie Preußens seit 1815 genommen hat. Im Herbst 1845 schied er aus dem Ministerium, blieb aber Mitglied des Staatsrates. In Berlin wurde 1861 vor der Bauakademie sein von Kiß modelliertes Standbild errichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 786.
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