[63] Bloch, 1) Markus Elieser, Ichthyolog, geb. 1723 in Ansbach, gest. 6. Aug. 1799 in Karlsbad, war Hauslehrer bei einem jüdischen Wundarztin Hamburg, lernte hier Deutsch und Latein, studierte dann in Berlin Medizin und Naturgeschichte und ließ sich daselbst als Arzt nieder. Seine »Allgemeine Naturgeschichte der Fische« (Berl. 178295, 12 Tle., mit 432 farbigen Kupfern) war lange Zeit das Hauptwerk für Fischkunde und ist noch jetzt wertvoll (franz. von Laveaux, das. 1785, 6 Bde.). Unvollendet hinterließ er das »Systema ichthyologiae iconibus CX illustratum« (hrsg. von Schneider, Berl. 1801). Seine Fischsammlung wurde dem Berliner Zoologischen Museum einverleibt.
2) Karl, dän. Maler, geb. 23. Mai 1834 in Kopenhagen, gest. daselbst 22. Febr. 1890, bildete sich seit 1849 auf der Kunstakademie seiner Vaterstadt und schuf von 185459 eine Reihe teils ernster, teils idyllischer und humoristischer Genrebilder aus dem dänischen Volksleben. 185965 verweilte er in Italien, wo er Genrebilder aus dem italienischen Volksleben malte. Schon während der letzten Zeit seines Aufenthalts in Rom wandte sich B. mit seiner großen Komposition: Simson in der Mühle bei den Philistern (1863) dem Historiensache zu. Im folgenden Jahre vollendete er die Auferweckung der Tochter des Jairus.[63] Beide Gemälde wurden für die Nationalgalerie auf dem Schloß Christiansborg angekauft. Noch größern Ruhm erwarb ihm 1865 das für das königliche Schloß zu Athen ausgeführte Kolossalbild: die Befreiung des Prometheus. B. wurde jetzt zum Mitgliede der Akademie erwählt und erhielt gleichzeitig von einem reichen Privatmann den Auftrag, 23 neutestamentliche Vorwürfe für die Betkammer des nach dem Brande restaurierten Schlosses Frederiksborg zu malen, die er 1876 vollendete. Die Verkündigung Mariä, Marias Besuch bei Elisabeth, die Hochzeit von Kana sind voll tiefer, echt religiöser Empfindung. Außer mehreren großen historischen Gemälden (Niels Ebbesen und Graf Gerhard, Christian II. als Gefangener auf dem Schlosse zu Sonderburg) schuf er noch eine Anzahl von Genrebildern aus dem römischen und dänischen Volksleben (der Mönch, Straßenbarbier, der gestörte Mittagsschlaf, Dienstmädchen am Küchenherd) und einige Altarbilder, von denen die Auferstehung Christi (Jakobskirche in Kopenhagen) das bedeutendste ist.
3) Iwan Stanislawowitsch, russ. Volkswirt, geb. 1836 in Warschau, gest. 6. Jan. 1902, war ursprünglich Bankier und beteiligte sich seit Ende der 1860er Jahre in immer größerm Umfang an allen westrussischen Eisenbahnunternehmungen, wobei er sich ein großes Vermögen erwarb. 1875 erschien seine erste, wirtschaftspolitische Studie: »Die russischen Eisenbahnen«, der bald andre Arbeiten folgten. Am bekanntesten sind seine Werke über die »Finanzen Rußlands im 19. Jahrhundert« und über den »Einfluß der Eisenbahnen auf die wirtschaftliche Lage Rußlands«, »Die Industrie im Zartum Polen 18711880«, »Das Land und die Verschuldung« u. a. In seinen letzten Jahren widmete er sich der Propaganda für einen allgemeinen Völkerfrieden. Bekannt ist der Einfluß seines Buches »Der Zukunftskrieg« auf Zar Nikolaus II. Er war zuletzt Mitglied des gelehrten Komitees im Ministerium der Finanzen.