Brenkenhof

[387] Brenkenhof, Franz Balthasar Schönberg von, preuß. Staatswirt, geb. 15. April 1723 in Reideburg[387] bei Halle, gest. 21. Mai 1780 in Karzig bei Friedeberg a. W., diente dem Fürsten Leopold von Dessau, zuletzt als Oberstallmeister, und tat nach Leopolds Tode (1747) als Kammerdirektor und Mitvormund für den jungen Fürsten Franz kulturell viel für das dessauische Land. Durch Pferdehandel, Armeelieferungen im Siebenjährigen Krieg und Spekulationen erwarb er ein beträchtliches Vermögen, ward von Friedrich II. 1762 als Wirklicher Geheimer Oberfinanz-, Kriegs- und Domänenrat in den preußischen Staatsdienst berufen und eröffnete in Pommern, der Neumark und dem Netzedistrikt durch Anlegung von Kolonien, Kultivierung von Sümpfen und Mooren, Bau von Kanälen (Netzekanal) und Gründung von Fabriken reiche Erwerbsquellen. Dabei ging sein Vermögen zu Grunde, und die Unordnung der Kassen veranlaßte nach seinem Tod eine Untersuchung, die zur Beschlagnahme der von B. besessenen Güter führte, welche die Familie später im Gnadenweg größtenteils zurückerhielt. Vgl. Meißner, Leben Brenkenhofs (Leipz. 1782); Spude, Franz Balthasar Schönberg v. B. (Landsberg a. W. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 387-388.
Lizenz:
Faksimiles:
387 | 388
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika