Breuer

[405] Breuer, Peter, Bildhauer, geb. 18. Mai 1856 in Köln, erlernte dort von 1871–74 die Stein-und [405] Holzbildhauerei und besuchte dann bis 1878 die Kunstakademie in München, wo er sich besonders unter Prof. Knabl ausbildete. Zur Fortsetzung seiner Studien ging er im Herbst 1878 nach Berlin, wo er noch ein Semester auf der Akademie unter der Leitung Schapers studierte. Nachdem er sich durch einige kleine Genrefiguren bekannt gemacht, erhielt er für die anmutige Marmorfigur des Frühlings auf der Berliner Kunstausstellung von 1891 eine ehrenvolle Erwähnung, der drei Jahre später für die Gruppe Adam und Eva (s. Tafel »Bildhauerkunst XIX«, Fig. 2) die kleine goldene Medaille folgte. 1892 wurde er als Lehrer an die Berliner Hochschule für die bildenden Künste berufen und später in dieser Stellung zum Professor ernannt. Von 1894–96 beschäftigte ihn das Denkmal für Svarez in Breslau, nach dessen Vollendung er eine Kolossalgruppe des die Kinder segnenden Christus schuf, die ihm die große goldene Medaille der Kunstausstellung von 1897 einbrachte (in Marmorausführung vor der königlichen Waisen- und Schulanstalt in Bunzlau aufgestellt). Auf Grund von Wettbewerben wurde ihm die Ausführung des Bismarckdenkmals für Breslau (16. Okt. 1900 enthüllt) und des Kaiser Wilhelm-Denkmals mit Bismarck und Moltke für Halle, letzteres vor einer von Bruno Schmitz entworfenen Hallenarchitektur, übertragen (1901 enthüllt). 1900 vollendete er die Gruppe des Kurfürsten Johann Siegmund mit den Halbfiguren des Grafen Fabian zu Dohna und des Thomas von dem Knesebeck für die Siegesallee in Berlin und 1903 das Kaiser Friedrich-Denkmal für Köln.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 405-406.
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