Chrom

[122] Chrom (Chromium) Cr, Metall, ausgezeichnet durch die Mannigfaltigkeit und Schönheit der Farben seiner Verbindungen (daher der Name), findet sich als Chromeisenstein FeCrO4, seltener als Chromocker, Rotbleierz (chromsaures Blei) und Vauquelinit (chromsaures Blei mit chromsaurem Kupfer). In geringen Mengen findet sich C. im Glimmer, Serpentin, Smaragd, Spinell, Olivin sowie in Meteoreisen. Man erhält C., wenn man ein Gemisch von Chromoxyd mit Aluminiumgries in einem mit Magnesia ausgefütterten Tiegel verbrennt, oder aus Chromoxyd mit Kohle im elektrischen Ofen und durch Umschmelzen des kohlenstoffhaltigen Produkts in einem mit Kalk und Chromoxyd ausgefütterten Kalktiegel; auch durch Elektrolyse einer konzentrierten Lösung von Chromchlorid oder Chromsulfat. Es bildet glänzende tesserale Kristalle vom spez. Gew. 6,92 bei 20°, ist sehr hart (C. mit 1,5–3 Proz. Kohlenstoff kann nur mit dem Diamant bearbeitet werden), schmilzt bei 1515°, schwerer als Platin, verbrennt im Knallgasgebläse unter Funkensprühen, wird bei 700° durch Schwefel angegriffen und vom schmelzenden chlorsauren Kali unter Feuererscheinung oxydiert. Es widersteht den Säuren, selbst dem Königswasser, während sein verteiltes C. von Salzsäure sehr leicht, von Schwefelsäure wenig, von Salpetersäure gar nicht angegriffen wird. Je nach seiner Darstellungsweise zeigt es mehr oder minder deutliche Pulsationen, d. h. es löst sich rhythmisch und verhält sich in den dazwischen liegenden Intervallen passiv. Sehr reines C. zeigt keine Schwingungen. Atomgewicht 52,1. Es tritt zwei-, drei- und sechswertig auf. Von Sauerstoffverbindungen des Chroms kennt man Chromoxydul CrO, Chromoxyd Cr2O3, Chromoxyduloxyd Cr3O4, Chromsäureanhydrid CrO3 und Überchromsäure. C. wurde 1797 von Vauquelin im Rotbleierz entdeckt. Vgl. Le Blaue, Darstellung des Chroms und seiner Verbindungen mit Hilfe des elektrischen Stromes (Halle 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 122.
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