[218] Colebrooke (spr. kōlbruck), Henry Thomas, der erste Sanskritist seiner Zeit und Hauptbegründer des Studiums der indischen Literatur, geb. 15. Juni 1.765 in London, gest. daselbst 18. März 1837, kam frühzeitig nach Indien, kehrte 1816 nach Europa zurück und war bis zu seinem Tode Präsident der Asiatischen Gesellschaft in-London. Das erste größere Werk von C. war seine Übersetzung eines umfangreichen indischen Rechtswerkes über Erbrecht, Sachen- und Obligationenrecht (»A digest of Hindu law on contracts and successions«, Kalkutta 1798, 3 Bde., mehrfach wieder aufgelegt). Sorgfalt und philologische Gründlichkeit zeichnen die zahlreichen Essays von C. aus, die fast alle Teile der indischen Literatur betreffen, so seine Abhandlungen über die Vedas, über die philosophischen Systeme der Inder, über die indischen Sekten, über das indische Maß- und Münzsystem, über Sanskrit- und Prâkritpoesie und andre Aufsätze, die zuerst in den Veröffentlichungen der Asiatischen Gesellschaften von Kalkutta und London erschienen und später wiederholt gesammelt wurden (zuletzt von Cowell, »Miscellaneous essays by H. T. C.«, Lond. 1873, 2 Bde.; dazu als dritter Band Colebrookes Biographie von seinem Sohn). Grundlegend für das Studium der indischen Grammatiker und Lexikographen wirkten seine leider unvollendete Sanskritgrammatik (Kalkutta 1805) und die von ihm veranlaßte erste Ausgabe der Grammatik des Pânini (1809) und des alten Sanskritwörterbuches »Amarakosha« (1807). Für die Geschichte der Mathematik wichtig ist seine Übertragung algebraischer Werke der Inder, s. Sanskrit.