Friesische Inseln

[152] Friesische Inseln, langgestreckte Inselreihe an der niederländischen und deutschen Nordseeküste, zieht sich von der Spitze von Helder in Nordholland bis zur deutsch-dänischen Grenze in Jütland, nur unterbrochen durch die Gegend der Weser- und Elbmündung. Reste ehemaligen Festlandes, das durch Einbrüche des Meeres besonders in den Jahren 1277, 1287, 1511 und 1634 weggeschwemmt wurde, verfolgen sie die Küste in ziemlich gleicher Entfernung und stehen mit ihr durch das zur Zeit der Ebbe trocken liegende Wattenmeer in Verbindung. Man unterscheidet drei Gruppen: West-, Ost- und Nordfriesische Inseln. Die Inseln der beiden ersten Gruppen ziehen sich in der Richtung der niederländischen, ostfriesischen und oldenburgischen Küste von W. nach O., die der letztern an der schleswigschen Westküste von S. nach N. Zur ersten Gruppe gehören: Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland, Schiermonnikoog und Rottum; zur zweiten Gruppe zählen Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangeroog, während Nordstrand, Pellworm, Amrum, Föhr. Sylt, Röm, Fanö und zahlreiche kleinere Inseln der letzten Gruppe angehören. Die Westfriesischen Inseln sind niederländisch, die Ostfriesischen Inseln (s. Karte »Oldenburg«) gehören mit Ausnahme des oldenburgischen Wangeroog zur preußischen Provinz Hannover, die Nordfriesischen, von denen nur Fanö dänische Besitzung ist, zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Über die Natur der Inseln s. die Einzelartikel. Vgl. Jensen, Die nordfriesischen Inseln (Hamb. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 152.
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