Metschnikow

[719] Metschnikow, Elias, Zoolog, geb. 3. (15.) Mai 1845 auf einem Landgut im Gouv. Charkow, studierte seit 1862 in Charkow Naturwissenschaft, 1864–67 in Gießen, Göttingen und München Zoologie und wurde 1870 Professor der Zoologie in Odessa. M. besuchte Madeira, Tenerife und die Kalmückensteppe der Wolgagegend. Er lieferte einige anthropologische Arbeiten und Untersuchungen über die Pelagische Fauna des Schwarzen Meeres, die Mehrzahl seiner Untersuchungen aber gehört der vergleichenden Entwickelungsgeschichte der wirbellosen Tiere an. In erster Linie sind zu nennen seine Arbeiten über Entwickelung der Nemertinen und Echinodermen (1869) und über Siphonophoren und Medusen (1870), ferner die embryologischen Studien an Insekten (1866), Skorpionen (1870), Tausendfüßen (1871) und Würmern und die Arbeiten über die Schwämme. 1884 veröffentlichte er seine Phagocytentheorie, 1886 wurde er Leiter der Bakteriologischen Station in Odessa, und 1890 ging er nach Paris, um in Pasteurs Laboratorium zu arbeiten und wurde 1904 dessen zweiter Vorsteher. Seine neuern Arbeiten betreffen die Immunität, die vergleichende Pathologie der Entzündungen (1892), den Pleomorphismus der Bakterien, die Gewöhnung an die Produkte der Mikroben, die baktericide Eigenschaft des Rattenblutes, Muskelphagocytose, Toxine und Antitoxine der Cholera etc. Er schrieb noch: »Untersuchungen über die intrazellulare Verdauung bei wirbellosen Tieren« (Wien 1883); »Medusologische Mitteilungen« (das. 1886); »Embryologische Studien an Medusen« (das. 1886); »Immunität bei Infektionskrankheiten« (übersetzt von J. Meyer, Jena 1902); »Studien über die Natur des Menschen« (übersetzt, Leipz. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 719.
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