Meusebach

[728] Meusebach, Karl Hartwig Gregor, Freiherr von, deutscher Bibliophile, geb. 6. Juni 1781 in Vockstedt bei Artern, gest. 22. Aug. 1847 auf seinem Landgut Baumgartenbrück bei Potsdam, studierte in Göttingen und Leipzig, trat 1803 als Kanzleiassessor zu Dillenburg in den preußischen Staatsdienst, aus dem er als Präsident des rheinischen Kassationshofs 1842 schied. M. sammelte eine literarhistorische Bibliothek, die alle nur irgendwie bedeutenden Erscheinungen seit Luther, besonders aber die des 16. und 17. Jahrh., und vor allem die Werke Fischarts, einer in ihrem grotesken Humor ihm kongenialen Natur, fast vollständig vereinigte; sie wurde 1849 von der preußischen Regierung angekauft und der königlichen Bibliothek in Berlin einverleibt. Von seinen meist anonymen Schriften nennen wir: »Kornblumen von Alban« (Marburg 1804); »Geist aus meinen Schriften, durch mich selbst herausgezogen und an das Licht gestellt von Markus Hüpfinsholz« (in Jean Pauls Manier, Frankf. 1809); »Zur Rezension der deutschen Grammatik. Unwiderlegt herausgegeben von Jak. Grimm« (Kassel 1826). Wendeler veröffentlichte aus Meusebachs Nachlaß »Fischart-Studien«, mit einer Skizze seiner literarischen Bestrebungen (Halle 1879), und gab auch Meusebachs Briefwechsel mit Jakob und Wilhelm Grimm (Heilbr. 1880) heraus. Vgl. Zacher, Die deutschen Sprichwörtersammlungen nebst Beiträgen zur Charakteristik der Meusebachschen Bibliothek (Leipz. 1852).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 728.
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