Nassau [3]

[436] Nassau, 1) Stadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, Unterlahnkreis, an der Lahn und der Staatsbahnlinie Koblenz-Wetzlar, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Pädagogium, Kaltwasserheilanstalt, Amtsgericht, Oberförsterei, eine Stelle der nassauischen Landesbank, ein Rohrwerk mit Verzinkerei, Bierbrauerei, Sägewerke, Blei- und Silberbergbau und (1905) 2238 Einw., davon 479 Katholiken und 81 Juden. N. ist Geburtsort des Freiherrn vom Stein, neben dessen ehemaligem Wohnhaus (jetzt der Gräfin von der Gröben gehörig) ein zur Erinnerung an die Befreiungskriege erbauter gotischer Turm steht. Dabei auf einem Berge die Ruinen der Burg N. (der Stammburg des Hauses N.) und am Fuße desselben die Ruinen der Burg Stein (zuerst 1138 erwähnt) mit der 1872 errichteten kolossalen Marmorstatue des Freiherrn vom Stein (von Pfuhl). – 2) Hauptstadt der britisch-westind. Bahamas, an der Nordküste der Insel New Providence, mit vorzüglichem, durch Forts geschütztem Hafen, Ausfuhr von Sisalhanf, Orangen, Ananas und Schwämmen, lebhaftem Dampferverkehr mit der Union, 6 Kirchen, Kranken- und Armenhaus, ist Sitz eines deutschen Konsuls und hat 8000 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 436.
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