Palmer [3]

[341] Palmer (spr. pāmer), 1) Erastus Dow, amerikan. Bildhauer, geb. 2. April 1817 zu Pompey im Staate New York, gest. 1904, wohnte meist in Albany (N. Y.). Seine bekanntesten Werke sind: Ceres als Kind, Morgen und Abend, der gefesselte Friede, der Engel des Grabes, der weiße Gefangene (im New Yorker Metropolitan-Museum), eine Statue Robert R. Livingstons (im Kapitol zu Washington).

2) Edward Henry, engl. Orientalist und Journalist, geb. 7. Aug. 1840 in Cambridge, gest. 11. Aug. 1882, studierte von 1863–67 in Cambridge, wurde daselbst 1867 Fellow und 1871 Professor des Arabischen an der Universität. Schon sehr früh hatte er als Autodidakt das Studium fremder Sprachen begonnen und sich namentlich im Zigeunerischen, Arabischen, Persischen und Hindustani außerordentliche Kenntnisse erworben. Er begleitete 1869 die Sinai-Survey-Expedition zum Sinai und machte 1869–70 mit Tyrwhitt Drake eine weitere Entdeckungsreise durch die Wüste Tîh, Edom, Moab und den Libanon. Bei Beginn des ägyptischen Krieges erbot sich P., der 1881 seine Vorlesungen aufgegeben hatte, freiwillig zu einer geheimen Mission nach der Sinaihalbinsel, um die Beduinen für England zu gewinnen, wurde aber mit seinen Begleitern gefangen genommen und erschossen. Seine Gebeine wurden 1883 in der St. Paulskathedrale zu London beigesetzt.[341] Seine hauptsächlichsten Werke sind. »The desert oi the Exodus« (Cambr. u. Lond. 1871, 2 Bde.; deutsch, Gotha 1876); »A grammar of the Arabic language« (1874); »The poetical works of Behâ-ed-dîn Zohéir« (Text und metrische Übersetzung, Cambr. 1876–77, 2 Bde.); »English Gipsy songs« (zusammen mit Leland u. Tuckey, 1875); »Memoirs of the survey of western Palestine« (mit andern, 1881–83); -Jerusalem- (mit W. Besant, 1871; 4. Aufl. 1899). Eine revidierte Übersetzung des Korans von ihm erschien in den »Sacred books of the East« (Bd. 6 u. 9, Oxford 1880). Vgl. W. Besant, Life and achievements of E. H. P. (2. Aufl., Lond. 1883; deutsch von Heusler, Gotha 1886).

3) Sir Arthur Power, brit. General, geb. 1840 in Cheltenham, trat 1857 in die indische Armee ein, kämpfte im indischen Aufstand, nahm 1867–68 am abessinischen, 1878–79 am afghanischen Krieg und 1885 am Sudânfeldzug teil und wurde 1889 General. 1892–93 kommandierte er die Tschin Hills-Expedition und übernahm am Ende des Tirahfeldzuges 1898 das Oberkommando von Sir William Lockhart. Nach dessen Tode (19. März 1900) war P. vom März 1901 bis Anfang 1902 Oberstkommandierender in Indien.

4) Sir Roundell, Staatsmann, s. Selborne, Lord.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 341-342.
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