Saftfarben

[413] Saftfarben (Lasurfarben), in Wasser lösliche Farbstoffe, die, auf Papier gestrichen, durchscheinen und daher zur Wassermalerei und zum Kolorieren von Kupferstichen, Litho- und Photographien, Karten etc. benutzt werden. Die Lösungen der Farbstoffe versetzt man mit Malzdekokt, Zucker oder Gummi und verdampft die Mischung zu gehöriger Konsistenz. Die S. kommen als Tinten, als Brei in Tuben und zur Trockne verdampft in Muschel- und Porzellanschalen in den Handel. Als blaue S. dienen: Indigkarmin, Indigosolution, lösliches Berlinerblau und Blauholzabkochung mit Kupfervitriol; als rote: Karmin lösung, Orseille, Saflorrot, Krapp und Holzrot (Saftrot). Gelbe S. geben die mit Alaun versetzten Abkochungen von Kreuzbeeren, Gelbholz, Quercitronrinde, Kurkumawurzel sowie Gummigutt, mit Wasser angerieben, Safranextrakt und Pikrinsäure. Grüne S. erhält man aus den blauen und gelben, besonders schön aus Indigo mit Pikrinsäure, dann aus kristallisiertem Grünspan, aus längere Zeit gekochter Chromalaunlösung und aus Saftgrün. Als braune S. dienen: Sepia, Bister, Kesselbraun, Nußbraun, Karamel, Lakritzen, Katechu. Außerdem verwendet man alle in Wasser oder wässerigem Alkohol löslichen Teerfarben, vielfach auch die lasierenden (durchscheinenden) Farblacke als S.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 413.
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