Spiegel, Friedrich

[731] Spiegel, Friedrich (von), Orientalist, geb. 11. Juli 1820 in Kitzingen, gest. 15. Dez. 1905 in München, studierte in Erlangen, Leipzig und Bonn, durchforschte 1842–47 die Bibliotheken in Kopenhagen, [731] Paris, London und Oxford, wurde 1849 Professor der orientalischen Sprachen an der Universität Erlangen und trat 1890 in den Ruhestand. Er widmete sich vorzugsweise der Erforschung der iranischen Sprachen und der Zoroastrischen Religion und lieferte eine kritische Ausgabe der wichtigsten Teile des Zendavesta samt der alten Pehlewiübersetzung derselben (Leipz. 1851–58, 2 Bde.) und eine vollständige Verdeutschung dieses Religionsbuches (das. 1852–63, 3 Bde.), der er einen »Kommentar über das Avesta« (das. 1865–1869, 2 Bde.) und eine »Grammatik der altbaktrischen Sprache« (das. 1867) folgen ließ. Außerdem sind unter seinen Werken hervorzuheben: »Grammatik der Pârsisprache« (Leipz. 1851), »Einleitung in die traditionellen Schriften der Parsen« (das. 1856–60, 2 Bde.), »Die altpersischen Keilinschriften im Grundtext, mit Übersetzung, Grammatik und Glossar« (das. 1862, 2. Aufl. 1881), »Erân, das Land zwischen dem Indus und Tigris« (Berl. 1863) und »Erânische Altertumskunde« (das. 1871–78, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 731-732.
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