[62] Stolze-Schrey, vollständig: »Vereinfachte deutsche Stenographie (Einigungssystem Stolze-Schrey)« genannt, das durch den Einigungsausschuß deutscher Kurzschriftsysteme im August 1897 unter Leitung des Arztes Adolf Mantzel in Elberfeld nach einjähriger Beratung aufgestellte und von dem Verbande Stolzescher Stenographenvereine, von den W. Stolzeschen Verbänden, von der Schule der Vereinfachten Stenographie (Schrey), der Veltenschen Schule und dem Hauptteil der Merkesschen Stenographieschule angenommene deutsche Stenographiesystem. Vgl. die Artikel »Schrey«, »Stolze« sowie Tafel »Stenographie« und Textblatt zu derselben, woselbst auch nähere Angaben über Verbreitung und Verwendung des Systems in Schulen und Parlamenten sowie Schriftproben. 1901 wurde auch das Kürzungsverfahren für die Nachschreibeschrift von den Verbandskörperschaften festgestellt. Das System wird vertreten von dem Stenographenverbande Stolze-Schrey (Stenographentage 1899 in Berlin, 1903 in Frankfurt a. M., 1906 in Hamburg) und ist auf die französische, italienische und englische Sprache sowie auf das Esperanto übertragen worden. Vgl. Mager, Erläuterungen zur Systemurkunde der Vereinfachten deutschen Stenographie (Einigungssystem S., Berl. 1899); Lehrbücher u. a. von Bäckler, Grünsch, Puff-Stark, Räderscheidt-Vordemfelde, Schrey, des Kürzungsverfahrens von Daniel, Frey, Schrey, Schwarz-Socin. Geschichtliches bei Johnen, Wilh. Stolze und die Entwickelung seiner Schrift (Berl. 1899); zur Polemik und Kritik: v. Kunowski, Moderne Stenographie (das. 1900); Schaible, Anforderungen an die Stenographie[62] (»Deutsche Stenographen-Zeitung«, Wolfenbüttel 1906, 1907); Mager, Beiträge zur Kurzschriftlehre (Bd. 1, Berl. 1906). Hauptzeitschriften: »Der Deutsche Stenograph« (Berl.), »Die Warte« (Hildburghausen). Die jährliche Statistik und Literatur verzeichnet das »Jahrbuch der Schule S.« (10. Jahrg. 1907, Berl.).