Angōla

[496] Angōla (Ngola), 1) in weiterem Sinne die ganze WKüste von Afrika, vom Cap Lopez bis Sct. Philipp de Benguela; 2) im engeren ein besonderes Negerreich auf der Küste von Niederguinea, mit dem südlicheren Benguela etwa 12,000 QM. u. gegen 400,000 ziemlich cultivirten Einwohnern; Flüsse: Coanza, Bengo, Dande u. a.; Klima sehr heiß; Einwohner zum Theil Christen; an den Küsten portugiesische Besitzung, im Innern unter eigenen, von den Portugiesen abhängigen Königen, meist Neger (Abondoer); das Land ist reich an Mineralien, Gold, Eisen, Blei, Kupfer etc., Angolaholz, Elfenbein u. an Südfrüchten aller Art, reißenden u. Hausthieren; der Sklavenhandel wird lebhaft betrieben. Einkünfte: 87,000 Gulden; Militär: 6400 M., dazu die Milizen der Tributfürsten 20,000 M. A. bildet ein besonderes Gouvernement. Man nennt hier die Provinzen: a) Loanda, mit der Insel L., dem Fort Ferdinand u. der Hauptstadt A. (San Paolo de Loanda) am Meere u. dem Fluß Bengo, mit Hafen, ist Sitz des Generalgouverneurs, Kathedrale, Fort Veracruz, Handel; 20,000 Ew.; b) Bengo (Sinso); c) Dande (Icollo), am Fluß Dande; d) Moseche, Stadt Massingano, am Lukala u. Coanza, Sitz eines Häuptlings, portugiesische Garnison; e) Kissama, am Meere, bringt Holz u. Steinsal;, Stadt u. Insel Muxima (Mutschima); f) Ilamba; g) Embakka, Stadt gleiches Namens; h) Oarii, mit Häuptling, Stadt Mapungo. – A. ward 1488 von den Portugiesen entdeckt u. an den Küsten Festungen angelegt, wodurch die Portugiesen bald sehr mächtig wurden; doch ist seit dem Sinken der Macht der Portugiesen in Europa ihr Einfluß auch hier nicht mehr groß. Dem Christenthum ist nur ein geringer Theil der Einwohner gewonnen worden, der übrige aber dem Heidenthum ergeben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 496.
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