Bachstelze

[126] Bachstelze (Motacilla), Gattung aus der Ordnung der Singvögel u. der Familie der Pfriemenschnäbler od. eigentlicher Sänger; Schnabel grad, dünn, walzenförmig, mit pfriemenförmiger Spitze, Nasenlöcher eirund; Zunge schmal, vorn gefasert; Schreitsüße hoch u. dünn; Schwanz sehr lang, wagerecht, die zwei mittleren Federn etwas länger, u. da der Vogel den Schwanz oft in die Höhe wippt, so nennt man die B. im Gebirge auch Wippsterz (Wippschwanz); Zugvögel; auf Äckern, daher auch Ackermännchen genannt; fressen Insecten, nisten in Klüften u. Höhlen. Arten: Weiße B. (M. alba), 71/2 Zoll lang, aschgrau, unten weiß, Brust u. Schwanz schwarz, dieser mit weißen Federn, ruft Tyar u. Zinit, wenn sie einen Raubvogel erblickt, warnend, lui qui quiriru, u. verfolgt ihn, obwohl er sie nie angreift, wohnt in der ganzen Alten Welt, zieht im September heerdenweise weg, kommt im Februar wieder, frißt Insecten, nistet in hohlen Bäumen zwischen Ritzen, legt 5–6 bläulich weiße, gesprenkelte Eier; das Fleisch ist wohlschmeckend, doch wird die B. selten gefangen u. benutzt; Graue B. (M. sulphurea), aschgrau, Bauch u. Brust hochgelb, Kehle schwarz, weiße Federn im Schwanz, legt 5–6 weiße, fleischfarben marmorirte Eier; Gelbe B. (M. flava, M. chrysogastra), mit kürzerem Schwanz, olivengrau, unten gelb, gefleckte Schwanzfedern, nistet 2mal in Löcher, ins Getreide, legt 4–5 rundliche, schmutziggrüne, fleischfarben marmorirte Eier, sonst wie bei den vorigen. Vgl. Motacilla.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 126.
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