[660] Bertōn (spr. Bertong), 1) B. de Crillon, s. Crillon; 2) Pierre Montan, geb. 1727 in Paris; Schauspieler, wandte sich dann der Musik zu, wurde 1774 Generaldirector der Akademie u. Oper zu Paris, trug viel zur Verbesserung des Orchesters bei u. st. 1780. Er setzte z.B. die Oper Erosine. 3) Henri Montan, Sohn des Vorigen, geb. 1767 in Paris; wurde Professor der Composition am Conservatorium, dann Director des Gesangs bei der kaiserlichen großen Oper, war eine kurze Zeit in russischen Diensten, kehrte aber nach Paris zurück u. st. daselbst 1844. Er componirte viele zu ihrer Zeit beliebte Opern, z.B.: Blanche de Provence, 1821; mit Boieldieu u. Kreutzer Pharamond, 1825; Montano et Stephanie; Le délire; Aline, reine de Golconde; er schr.; Traité d'harmonie; Jeu de préludes harmoniques; De la musique mécanique et de la musique philosophique. 4) François Montan, Sohn des Vorigen, geb. 1784, Pianist u. seit 1821 Professor des Gesanges an der Gesangsschule zu Paris, er st. 1832 u. componirte mehrere komische Opern. 5) Jean Baptiste, geb. 1774 in Francheval bei Sedan, war Offizier während der Revolution u. des Kaiserreichs, Chef des Generalstabes des Generals Sebastiani in Spanien, focht hier bei mehreren Gelegenheiten tapfer, nahm Malaga, ward Gouverneur, 1813 Brigadegeneral, focht wieder bei Waterloo sehr brav, wurde aber nach der zweiten Restauration, wegen seiner freien politischen Ansichten, aus der Armeeliste gestrichen. In eins der von der Polizei selbst angezettelten Complotte der Mißvergnügten verwickelt, erregte er am 22. Febr. 1822 zu Thouars einen Aufruhr, proclamirte ein provisorisches Gouvernement u. marschirte mit seiner geringen Mannschaft nach Saumur. Hier zerstreuten sich seine Soldaten; er selbst floh verkleidet, ward aber am 14. Juni zu Laleu verhaftet, von den Assisen in Poitiers zum Tode verurtheilt u. am 5. Aug. 1822 hingerichtet. Er schr.: Precis des batailles de Fleurus et de Waterloo, Par. 1818.