Bertuch

[661] Bertuch, Friedrich Justin, geb. 1747 in Weimar, studirte in Jena Theologie, dann die Rechte, war von 1769–73 Hofmeister beim Baron Bachoff von Hehl in Dobitschen bei Altenburg, zog später nach Weimar, wurde 1775 weimarischer Rath u. Geheimer Cabinetssecretär u. 1785 Legationsrath, u. st. 1822. Er schr.: Wiegenlieder, Altenburg 1772; die Trauerspiele: Ines de Castro (aus dem Franz), Lpz. 1773, u. Elfriede, ebd. 1775; die Oper: das große Loos, 1714; das Monodrama: Polyxena (von Schweizer componirt), Weim. 1793; übersetzte: Don Quixote, Weim. 1775–79, Bde., neue Aufl. 1780; u. gab heraus: Magazin der Spanischen u. Portugiesischen Literatur, ebd. 1780–82, 3 Bde.; Handbuch der Spanischen Sprache, Lpz. 1790; Blaue Bibliothek aller Nationen, Gotha 1790 bis 1800, 12 Bde.; seit 1785 gab er mit Schütz in Jena die Allgemeine Literaturzeitung; von 1786 an (anfänglich mit Kraus) Journal des Luxus u. der Moden heraus. Für dieses u. noch mehr für das von ihm 1790 unternommene Bilderbuch für Kinder (231 Hefte), trat 1791 sein Industriecomptoir (seit 1802 Landesindustriecomptoir) als Kunst- u. Verlagsbuchhandlung, ins eben. welches sich bald zu einem der achtbarsten literarischen Institute Deutschlands erhob. Damit in Verbindung trat das seit 1804 eine eigene Firma führende Geographische Institut, aus welchem nicht nur allgemein verbreitere Karten, sondern auch wichtige geographische Werke ü. die Geographischen Ephemeriden, begonnen von Zach 1798, von denen B. seit 1800 Mitherausgeber, von 1806 an aber bis zu seinem Tode alleiniger Herausgeber war, ausgegangen sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 661.
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