[332] Brombeere (Rubus. L.), 1) die Pflanzengattung Rubus, s.d. Die für die Landwirthschaft merkwürdigsten Arten sind: a) Gemeine B. (R. fruticosus). Blätter länglich zugespitzt, unten 5-, in der Mitte 3fiedrig, oben einfach, gezähnt, rauh, auf den Rippen stachlig, Stamm etwas eckig, stachlig, Äste herabhängend, Wurzel schlagend;[332] blüht im Mai bis Juli, träg in Spätsommer u. Herbst schwarze, Knäuelbeeren von süßsäuerlichem Geschmack, in Frankreich zum Färben der Weine benutzt, sonst als kühlendes Mittel officinell (Baccae rubi nigri). Der Strauch wächst an Zäunen, Waldgrenzen, Feldern, Rändern in guter Erde, wird durch Wurzeln u. Sprossen für das Feld schädlich, gibt keinen bedeutenden Nutzen durch seine Beeren (Essig, Wein, Farbe); die wohlriechenden Blumen werden von den Bienen aufgesucht. Man unterscheidet: aa) B. mit scheckigen Blättern, bb) Polnische B., mit schwarzer Frucht, bläulichen Blättern u. ohne Dornen, cc) dergl. mit weißer Frucht, dd) gefüllte B., ee) mit Petersilien- (geschlitzten) Blättern, ff) mit Rosenstacheln u. Himbeergeschmack. b) Ackerbeere (Acker-B., R. caesius), Stamm staudenartig, stachlig, Blätter 3fach, oft lappig, rauh, tiefgezähnt, Blumen weiß, vom Anfang Sommers an blühend, Beeren bräunlich-schwarz, hellblau bereift, von geringerm Werth, sonst als Baccae rubi caesii officinell; auch durch Wurzeln u. Sprossen schädlich, ist eben so schwer, nur durch sorgfältiges Auflesen ausgeackerter Triebe u. Wurzeln auszurotten. Norwegische B. (Berghimbeere, R. chamaemorus), in Norwegen, Schweden, England u. Preußen, mit getrennten Geschlechtern. Die Früchte werben in nördlichen Gegenden als antiscorbutisches Mittel geschätzt, sind in Norwegen Handelsartikel u. dienen in Stockholm, in Essig eingemacht, als Desert. Andere verwandte Arten s.u. Himbeere.