Capronsäure

[669] Capronsäure (Chem.), C12H12O4, findet sich mit Glycerin verbunden in der Butter, kommt vor im Limburger Käse u. in menschlichen Blasensteinen; sie bildet sich bei der Einwirkung von Salpetersäure auf, Önanthylwasserstoff u. Önanthylsäure, auf Ölsäure, bei der Einwirkung von Chromsäure auf Mohnöl, bei der Destillation des Caseïns mit Braunstein u. Schwefelsäure, beim Behandeln von Cyanamyl im Kali, bei der Einwirkung von Kali auf Caproylalkohol etc.; farbloses, ölartiges, leicht entzündliches Liquidum von stechend saurem Geschmack u. einem Geruch, der zugleich an Essigsäure u. Schweiß erinnert; spec. Gew. = 0,931, Siedepunkt 202°, verdampft jedoch schon bei gewöhnlicher Temperatur; sie löst sich in 96 Theilen Wasser, in jedem Verhältniß in absolutem Alkohol. Die Capronsauren Salze lassen sich durch die allgemeine Formel C12H11O3RO ausdrücken; sie besitzen einen der Säure ähnlichen Geruch; übergießt man ein capronsaures Salz mit verdünnter Schwefelsäure, so scheidet sich die C. als eine Ölschicht aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 669.
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