Capsĭcum

[670] Capsĭcum (Beißbeere, C. L.,), Pflanzengattung aus der Familie der Solanaceae-Solaneae, 1. Ordn. 5. Kl. L., mit fünfzähnigem Kelche, fünfspaltiger, radförmiger Blumenkrone, zweifächerigen Staubbeuteln, die der Länge nach aufspringen, u. stumpfer Narbe, sowie mit einer trockenen, aufgeblasenen Beere, die 2-_–3fächerig, vielsamig u. am Grunde von stehenbleibendem Kelche umgeben ist. Arten: A) C. indicum, mit vielen Varietäten, die von Vielen als selbständige Arten gelten; a) mit langen Früchten, C. ind. macrocarpum; hierher gehört: C. annnum L., in Südamerika heimische, einjährige Pflanze, wegen ihrer runden od. länglichen, reif glänzend rothen Früchte als Zierpflanze bei uns in Äschen cultivirt; besitzt, wie alle zahlreichen Arten dieser Gattung, die sämmtlich in heißen Gegenden heimisch sind, eine schmerzhaft brennende Schärfe, doch werden die Früchte, nachdem sie im Ofen getrocknet u. gepulvert sind, als Pfeffer benutzt; daher ihr Name: Indianischer od. Spanischer Pfeffer. Bei uns werden sie in der feinen Kochkunst als Gewürz zu manchen stark zu würzenden Speisen, auch bei Bereitung der Pfefferkuchen, gebraucht, seltener zur Stärkung des Magens, betrügerischer Weise zur Schärfung des Essigs u. Branntweins; ferner b) C. tetragonum Miller, (C. cydoniforme der Gärtner), mit eckiger, fleischiger Frucht, die vor der Reife frisch, aber auch in Essig eingemacht genossen wird (in England Pell-pepper, in Frankreich Poivron); C. ind. luteum Lam., in Ostindien cultivirt, mit federkieldicken, einen halben Finger langen, Anfangs grünen, dann bleifarbenen, schwarz-grünen, endlich tief gelben, sehr scharfen, als Gewürz[670] (Piment de Mozambique nach Hamilton) benutzten Früchten, die übrigens in der Farbe mehrfach variiren: c) C. indicum pachycarpum, mit kurzen, dicken, aufgeblasenen, sehr großen, eckigen od. herzförmigen Früchten. Hierher gehört: C. angulosum Mill., C. cordiforme Mill., C. grossum L. u. m. B) C. brasilianum Clus. (Brasilischer Pfeffer, Spanischer Stauden- od. Beerenpfeffer), meist ausdauernde, staudenartige Gewächse, mit kleinen, rundlichen, kirschen-, oliven- u. beerenartigen Früchten. Gruppen: a) C. brasil. cerasocarpum, (Brasilischer Kirschenpfeffer), mit den Kirschen ähnelnden Früchten; hierher gehören: C. Milleri R. et S., C. cerasiforme Willd., C. sphaericum Willd., C. ovatum De C., C. sinense Jacq.; b) C. bras. elaecarpum (Brasilischer Olivenpfeffer), mit eirunden, länglichen Früchten, den Oliven od. Eicheln an Gestalt ähnlich; hierher: C. conoideum Mill. (Cayennepfeffer), C. pyramidale Mill., C. fructescens L., C. olivaeforme Mill., C. nigrum Willd. u.m.a.; c) C. brasil. microcarpum (Brasilischer Beerenpfeffer); hierher: C. baccatum L. (Bird-pepper), mit Früchten von der Größe einer Spargelbeere, welche ein Hauptbestandtheil des Cayennepfeffers sind; C. microcarpum De C., mit kleinen, aber sehr scharfen, deshalb Piment enragé genannten Beeren, die zur Bereitung des in Amerika beliebten Gewürzes: Pepper-poto, dienen, u. m. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 670-671.
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