Clairfait

[183] Clairfait (spr. Klärsäh), François Sebastian Charles Joseph de Croix, Comte de C., geb. 1733 im Schlosse Bruille bei Binch im Hennegau; trat früh in österreichische Dienste, zeichnete sich im Siebenjährigen u. im Baierischen Erbfolgekriege aus, nahm aber den Abschied. Als Feldmarschalltientenant wieder in Dienste tretend, schlug er 1788 den Hospodar der Walachei bei Kalafat u. machte 1789 den Türkenkrieg unter Landon mit, wurde 1792 Befehlshaber des österreichischen Hülfscorps, welches dem Herzog von Braunschweig in der Champagne folgte, u. schlug 14. Septbr. bei Croix aux Bois die Franzosen unter Chabot, zog sich nach dessen Rückzug in die Niederlande zurück, verlor die Schlacht von Jemappe, erwarb sich indeß durch kluges Verfahren bei dem Rückzuge Ruhm, commandirte 1793 eine Division unter dem Prinzen von Koburg, entsetzte Mastricht, focht mit bei Neerwinden, eroberte le Quesnoy, wurde den 15. u. 16. Octbr. bei Wattignies geschlagen, befehligte 1794 ein Observationscorps in Westflandern, wurde von den Franzosen 28 April bei Moescrön u. 11. Mai bei Courtrai von Souham u. Macdonald zum Rückzug nach Tournay u. später mit dem Herzog von Koburg hinter die Maas u. den Rhein genöthigt. 1795 wurde er Feldmarschall u. erhielt den Oberbefehl über die Rheinarmee; den Angriff von drei französischen Armeecorps wies er zurück. Im Winter auf 1796 ging er nach Wien u. wurde wegen des abgeschlossenen günstigen Waffenstillstandes im Triumph von dem Volk in die Kaiserburg gefahren, trat dann in den Hofkriegsrath u. st. 1798.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 183.
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