Costa

[477] Costa, 1) Lorenzo, geb. 1640 in Ferrara, Maler, erlernte die Kunst in seiner Vaterstadt u. ging zu seiner Ausbildung nach Florenz, wo er unter Fil. Lippi u. Benozzo Gozzoli seine Studien vollendete; er arbeitete dann in Ravenna in Öl u. al fresco, später in Bologna, wohin er von Giov. Bentivoglio berufen wurde; hier lernte er Francia kennen, mit welchem er gemeinsam einige Gemälde ausführte. Vom I. 1493–76 lebte er in Ferrara, wo er eine Schule gründete, u. kehrte dann nach Bologna zurück, wo er 1799 die Pedrella des Hochaltars in der Kirche della Misericordia, eine Anbetung der heiligen 3 Könige (jetzt in der Brera zu Mailand) malte; er lebte seit 1509 am Hofe des Marchese von Mantua, Franc. Gonzaga, u. st. 1535 daselbst. Er bildete eine große Zahl von Schülern u. stach auch in Kupfer; Werke: in der Kapelle Bentivogli zu Bologna 2 allegorische Gemälde: der Triumph des Lebens u. der Triumph des Todes; Darstellung des göttlichen Kindes im Tempel, im Berliner Museum, von ihm selbst mit einigen Änderungen gestochen; eine Grablegung, ebendaselbst. 2) Uriel, s. Acosta 4); 3) Johanna C.; er schr.: Hist. natural de las Indias, 1590 (deutsch: Neue Welt, 1600, Fol.); 4) Leonel da C., portugiesischer Dichter, geb. 1570, st. 1647; er übersetzte Virgils Eclogen u. Georgica (Lissab. 1624); u. die 4 ersten Lustspiele des Terenz (ebd. 1789); 5) Claud. Manuel da C., geb. um 1730 in Minas Geraes in Brasilien, wurde dort u. in Portugal erzogen, studirte in Coimbra u. st. um 1795; seine Gedichte (bes. Sonetten) gesammelt Coimbra 1768; 6) Giovanni, Cardinal u. Erzbischof von Turin, der unter dem Einflusse des französich gesinnten Advocaten Prina den König Victor Amadeus von Sardinien 1796 zum Frieden mit Frankreich beredete; 7) Paolo, geb. 1771 in Ravenna, wurde Lehrer in Treviso, Bologna, Korfu u. st. 1836; er war Gegner der Romantischen Schule u. wollte das Studium des klassischen u. nationalen Alterthums, bes. Dante, neu beleben; er schr.: Osservazioni crit., Bol. 1807; Dell' elocuzione, Forli 1818; La divina commedia di Dante, Bol. 1819, 3 Bde.; Elogio del conte Giul. Perticari, 1823; die Novelle Demetrio di Modone, die Komödie La donna ingegnosa, 1825; die Tagödie La Properzia de' Aossi, 1828; übersetzte den Anakreon, die Homersche Batrachomyiomachie, Schillers Don Carlos; mit Orioli u. Cardinali revidirte er das Wörterbuch der Crusca 1819–28; Werke: Bol. 1825, Flor. 1829 f., 2 Bde.; Lebensbeschreibung von Rambelli, 1837.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 477.
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