Daphne [3]

[738] Daphne (D. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Daphnoideae, 1. Ordn. 8. Kl. L., mit einfacher, vierspaltiger, abfälliger Blüthenhülle u. einer Steinfrucht mit fleischiger od. lederiger äußerer Fruchthülle; Arten: D. Mezereum, mit rosenrothen, selten weißen, seitenständigen Blüthen, die schon im Februar u. März, noch eher als die lanzettförmigen Blätter, hervorkommen, s. Kellerhals; D. alpina (Alpenziland), auf Felsen u. Bergen Österreichs, weißblühend; D. Laureola (Immergrün), in süddeutschen Hochwäldern, gelblichgrün blühend, mit bläulichschwarzen Früchten, Rinde (Cortex laureolae) scharf u. blasenziehend, Früchte heftig purgirend; nach Cäsalpin das Daphnoides der ältesten griechischen Ärzte; D. Cneorum, wohlriechend, hellroth blühend, auf Alpen, sonnigen Bergen Süddeutschlands, sämmtlich Ziersträucher in Gärten; D. oleoides Schreb., auf Kreta, am Kaukasus, mit Blättern, denen des Ölbaums ähnlich, die Chamaelia der griechischen Ärzte, sonst vielfach als Purgans, bes. in der Wassersucht, auch als Umschlag beim Miserere angewendet; Bestandtheil des Theriaks u. mehrerer alter Compositionen; D. odora, in Japan; D. chinensis, beide mit sehr wohlriechenden Blüthen; D. pontica L. (Pontischer Seidelbast), am Schwarzen Meere, gelblich grün (sehr wohlriechend) blühend, mit immer grünen Blättern, eine der Pflanzen, von denen die Bienen giftigen od. wenigstens betäubenden Honig (Delibat, Tollhonig) sammeln; D. cannabinae Lour., 10 Fuß hoher Baum in Wäldern von Cochinchina, mit gelben Blüthen, rothen Früchten u. sehr zäher, hanfartiger Rinde aus der man in Nepaul Papier verfertigt; auch Abführungsmittel[738] bei Wassersuchten; im Innern des unteren Theils des Stammes finden sich oft braune, von Harz durchdrungene, auf glühenden Kohlen wohlriechende, dem Aloëholz ähnliche Stücken Holz; D. striata Tratt., mit rosenrothen Blumen, glatten Blättern, der D. Cneorum verwandt, auf den Alpen; D. Gnidium, echter Seidelbast, ums Mittelmeer auf Bergen, 2–3 Fuß hoher Strauch, mit schmal lanzettförmigen, gedrängten, zolllangen Blättern, weißlichen Blüthen, länglichen, saftigen, rothen Früchten (Cocca s. Grana gnidii). von Vögeln gern gefressen, schon im Alterthum als heftiges Purgans u. die Rinde: cort. gnidii s. thymelaeae, wie die des Kellerhalses benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 738-739.
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