Daunon

[763] Daunon (spr. Dohnn), Pierre Claude François, geb. 1761 in Boulogne-sur-mer, wurde 1791 Großvicar des constitutionellen Bischofs von Pas de Calais u. 1792 Deputirter des Departements Pas de Calais bei dem Nationalconvent; er wurde als Girondist eingesperrt, aber durch Robespierre's Sturz befreit u. kam 1794 wieder in den Convent, wurde 1795 Mitglied der Gesetzcommission zur Organisirung der Verfassung von 1793, trat bald darauf in den Wohlfahrtsausschuß u. wurde 1798 von dem Directorium beauftragt, die Römische Republik zu organisiren; er wurde dann Präsident der Fünfhundert, unter Bonaparte Tribun, 1804 Director des Archivs der Legislative u. 1807 Reichsarchivar u. Censor; seine Stelle verlor er nach der Restauration u. wurde Hauptredacteur des Journal des Savans u. 1819 Professor der Geschichte am Collége de France; seine früheren Stellen erhielt er nach der Revolution von 1830 wieder, begab sich aber 1834 in Ruhestand u. st. 1840 in Paris. Er schr.: Sur l'instruction publ, Par. 1793; Sur la constitution, 1793; Influence de Boilau sur la lit. française, 1797; Analyse des opinions diverses sur l'origine de l'imprimerie, ebd. 1802; Mémoires sur les élections au scrutin, ebd. 1803; Essai sur les garanties individuelles, 3. Ausg. ebd. 1821 (deutsch Stuttg. 1823); Essai hist. sur la puissance temporelle des papes, Par. 1810, n. Ausg., 4 Bde.; Cours d'études hist., Par. 1839 ff. Er gab die Werke von Boileau, Chenier u. Laharpe heraus. Documents biogr. über ihn gab heraus Taillandier, Par. 1841, 2. A. 1847.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 763.
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