[239] Dominique (spr. Dominik, Dominica), 1) die größte der den Engländern gehörigen Kleinen Antillen (Westindien), südlich von Guadeloupe, nördlich von Martinique, 15°18' u. Br., 43°45' w. L. (von Ferro), 12,91 QM.; zahlreiche Buchten mit guten Häfen; von mehreren (größtentheils vulkanischen) Gebirgszügen durchzogen, die in der Mitte der Insel eine Höhe von 5009 Fuß erreichen, zahlreiche kleine Flüsse entspringen auf denselben, ebenso finden sich viele Schwefel- u. Mineralquellen u. ein tiefer Süßwassersee (wahrscheinlich ein Krater); Boden: sehr fruchtbar; Klima: an der Küste sehr heiß, im Innern durch die Gebirge gemäßigt, Regenzeit von August bis Januar, im October sehr häufig heftige Orkane; Producte: namentlich Kaffee u. Zucker, dann auch Cacao, Indigo, Baumwolle, Bananen, Bataten, verschiedene Gemüse-, Obst- u. Edelholzarten; Gesammtbevölkerung: 23,000 Ew., größtentheils freigelassene Sklaven, nur etwa 8001000 Weiße (hauptsächlich Abkömmlinge der Spanier), die Ureinwohner (Karaiben) sind fast gänzlich verschwunden. An der Spitze der Verwaltung steht ein Lieutenant-Governor (1858: Sam. W. Blackall). D. gehört zum britischen Gouvernement Antigua. Hauptstadt: Roseau od. Charlotteville, Fort, Hafen; 5000 Ew. D. wurde am 3. Nov. 1493 von Christ. Colombo entdeckt, u. da der Tag ein Sonntag war, erhielt sie den Namen D. Im 17. Jahrh. wurde die Insel von den Franzosen besetzt, die mit den wenigen noch übrigen Karaiben in Frieden lebten; 6. Juni 1761 eroberten sie die Engländer u. erhielten sie im Frieden von 1763 abgetreten. Im Nordamerikanischen Freiheitskriege eroberten sie die Franzosen 7. Sept. 1778 wieder, mußten sie aber 1783 den Engländern zurückgeben; 20. u. 21. Septbr. 1833 wüthete hier ein Erdbeben. Vgl. Atwood, Geschichte von D., deutsch 1795. 2) Portugiesische Insel an der Küste von Senegambien (Westküste von Afrika), 11°40' u. Br., 2°15' östl. L. (von Ferro); auf ihr die Stadt Cacheo.