[311] Fischhof, 1) Joseph, geb. 1804 zu Butschowitz in Mähren; studirte in Wien Medicin u. widmete sich seit 1827 ganz der Musik, wurde 1833 Professor am Conservatorium zu Wien, später Director dieses Instituts, ging 1851 als Regierungscommissär zur Londoner Industrieausstellung u. st. 1857 in Baden bei Wien. Er componirte viele kleine Stücke für Pianoforte, ein Streichquartett u. mehrere Lieder u. Gesänge mit Pianofortebegleitung, u. schr.: Versuch einer Geschichte des Clavierbaues, Wien 1853. 2) Adolph, geb. 1806 in Ofen, Secundärarzt am allgemeinen Krankenhause in Wien, zog am 13. März 1848 zum ersten Male die Aufmerksamkeit der politischen Welt auf sich, wo er unter dem Rufe: der Freiheit eine Gasse! den Ständehof durchschritt, um den eben versammelten Ständen die Wünsche der Universität vorzutragen; er wurde zum Präsidenten des Ausschusses für Sicherheit, Ruhe, [311] Ordnung u. Wahrung der Volksrechte u. nachmals von einem Bezirk der Hauptstadt zum Volksvertreter für den Reichstag gewählt. Als Ministerialrath ging er im Auftrage der Regierung nach Galizien, in Folge der dort ausgebrochenen Cholera, u. wurde kurz nach seiner Rückkehr nach Wien am 6, Oct. verhaftet, indeß bald darauf wieder entlassen.