Frölich

[759] Frölich, 1) Wilhelm, geb. zu Anfang des 16. Jahrh. in Riesbach bei Zürich, verließ, als die Reformation in Zürich eingeführt wurde, seine Heimath u. begab sich nach Solothurn, wo er das Bürgerrecht erwarb, trat bald darauf in französische Dienste, kämpfte als Oberst von verschiedenen Schweizerregimentern gegen die Hugenotten u. entschied 1544 mit 6000 Schweizern die Schlacht bei Cerisoles; er st. 1562. 2) Erasmus, geb. 1716 in Grätz, wurde Jesuit u. studirte in den Collegien zu Grätz, Leoben u. Wien; nachdem er eine Zeit lang in Klagenfurt u. Wien Mathematik, Geschichte u. Münzkunde gelehrt hatte, wurde er 1746 Bibliothekar u. Professor der Geschichte u. der Alterthümer am Theresianum in Wien, zugleich Aufseher des Münzcabinets u. st. 1758; er schr.: Quatuor tentamina in re numaria vetere, Wien 1737; Animadversiones in quosdam numos veteres, ebd. 1737, n.A. Flor. 1751; Annales regum et rerum Syriae, Wien 1744, Fol.; Regum veterum numismata rariora, ebd. 1753_–55; Dubia de Minnisari aliorumque Armeniae regum numis, ebd. 1754, u.a.m. 3) Wolfgang, geb. 1748 zu Stuching in Niederbaiern, studirte in dem Benedictinerstift St. Emmeran in Regensburg, in welches er 1764 trat, wurde 1773 Professor der Theologie in seinem Stifte; später kam er als kurfürstlich geistlicher Rath an die Universität Ingolstadt, ging 1790 nach Rom, kehrte aber 1797 wieder nach Regensburg zurück u. wurde wieder Professor in St. Emmeran; er schr.: Bedenken über die Toleranz (aus dem Französischen), Regensb. 1783; De libertate animae humanae, Ingolst. 1784; Die Religion aus der Philosophie, Augsb. 1784; Philosophische Gedanken über die Körper- u. Geistesnatur, Ingolst. 1785; De conjugio sacerdotibus permittendo, ebd. 1787, u.m.a.; 4) s. Fröhlich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 759.
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