Grimaldi

[651] Grimaldi, berühmte, neben den Geschlechtern Doria, Spinola u. Fieschi zu dem ältesten Adel von Genua (s.d. [Gesch.]) gehörige Familie, welche mit den Fieschi an der Spitze der Guelfen stand u. außer anderem großen Grundeigenthum in Frankreich u. Italien seit 980 die später zum Fürstenthum erhobene Herrschaft Monaco besaß; im 16. bis 18. Jahrh. gab diese Familie der Republik mehrere Dogen, s. Genua (Gesch.); außer diesen sind berühmt: 1) Raimundo, Admiral unter Philipp dem Schönen von Frankreich, schlug 1304 die flamändische Seemacht bei Zeeland. 2) Antonio, genuesischer Admiral, verheerte 1332, um Genua an den Cataloniern zu rächen, die catalonische Küste; 1353 wurde er von dem venetianischen Admiral Nicc. Pisani geschlagen. 3) Napoleon, 1380 Befehlshaber der von den Venetianern in Chioggia eingeschlossenen Genuesen, s.u. Venedig (Gesch.). 4) Giovanni, besiegte 1431 den venetianischen Admiral Nice. Trevisani am Po. 5) Domenico, war Bischof u. focht als solcher 1571 in der Schlacht bei Lepanto; er wurde dann Cardinalerzbischof u. Vicelegat in Avignon u. st. 1592. 6) Gerreimo, Neffe des Vor., geb. 1597 in Genua, wurde 1625 Vicelegat der Romagna, dann Bischof von Albano u. Gouverneur von Rom, er ging dann als Nuntius nach Deutschland u. Frankreich, wurde Cardinal u. 1655 Erzbischof von Aix u. st. 1685 in Aix. 7) Giacomo, ordnete das Archiv der Peterskirche in Rom u. erklärte die unter Paul V. aufgefundenen Inschriften; er st. 1623. 8) Giovanni Franc., geb. 1606 in Bologna, daher il Bolognese genannt, Maler u. Kupferstecher aus der Schule der Carracci, malte Historien, mehr aber Landschaften. Vom Cardinal Mazarin nach Paris berufen, arbeitete er drei Jahre im Louvre, u. st. 1680 in Rom. 9) Franc. Maria, geb. 1613, war Jesuit, lehrte u. st. 1663 in Bologna; er schr.: De lumine et coloribus iridis, Bolog. 1665 (von Newton benutzt); entdeckte die Diffraction des Lichts u. gab mit Riccioli: Amalgestum novum, ebd. 1651, Fol., heraus. Der letzte Fürst von Monaco aus dem Geschlecht G. war 10) Antonio G., gest. 26. Febr. 1731, s. Monaco; der letzte männliche Sprößlig überhaupt 11) Luigi G. della Pietra. gest. 28. Juni 1834 in Genua.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 651.
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