Hamlet

[911] Hamlet, 1) fabelhafter Prinz von Dänemark, dessen Geschichte von Shakespeare (s.d.) zu dem Stück gleiches Namens benutzt wurde. Es ist geschöpft aus einer Sage bei Saxo Grammaticus. H. heißt aber hier Aminth, sein Vater Hervondillus, der Usurpator Claudius Fago, die Königin Onutha. Alles Übrige ereignet sich wie bei Shakespeare, selbst die Ausforschungsscene durch ein schönes Mädchen in einem Walde; die Scene, wo H. mit dem Dolche seine Mutter tödtet, den lauschenden Höfling ersticht u. dessen Leichnam in eine Düngergrube trägt, die Sendung mit einem Uriasbrief nach England etc.; jedoch ist der Schluß ein anderer, H. wird nämlich Eidam des Königs von England, stürmt seines Oheims Schloß u. ermordet ihn, regiert, die britische Prinzessin heirathend, lange unglücklich, vermählt sich noch nebenbei mit der schottischen Prinzessin Hermuntrude u. bleibt endlich in einer Schlacht gegen König Viglet von Jütland. 2) Da dies Stück im Mittelalter spielt u. also meist in spanischer Tracht, wo die Männer in faltigen Kragen erscheinen, dargestellt wird, ein seiner faltiger Halskragen für Knaben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 911.
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