[91] Hauenstein, 1) ehemalige Grafschaft im badenschen Oberrheinkreise, im südlichen Schwarzwald, 151/2QM.; 2) altes Schloß darin, im Mittelalter als Albgau bekannt u. seit dem 13. Jahrh. den Habsburgern gehörig; 1398 kommt der Name Vogtei H. (Howenstein) zuerst vor. 1469 wurde H. an Karl den Kühnen von Burgund verpfändet, dessen grausamen Statthalter Gilgenberg 1474 die Hauensteiner erschlugen; später gehörte es dem Kloster St. Blasien u. kam 1805 an Baden. 3) Stadt am Rhein, im Amte Waldshut des badenschen Oberrheinkreises; 300 Ew. Hier 1409 die Hauensteiner Einigung, ein Bündniß mehrerer schwäbischer u. schweizer Stände u. Städte gegen Österreich, s. Schwaben (Gesch.). 4) Kette des Juragebirges auf der Grenze der Schweizercantons Basellandschaft u. Solothurn, deren höchste Punkte der obere H. von 3350 Fuß, u. der untere H., von 2139 Fuß, sind; über beide führen viel befahrene Straßen in das Innere der Schweiz. Der untere unterbricht im basellandschaftlichen Thale Buckten bei dem Dorfe Läufelfingen die Bahnstrecke Basel-Olten der schweizerischen Centralbahn; daher wurde der Berg durch einen 8400 Fuß langen, 30 Fuß breiten, 40 Fuß hohen Tunnel durchschnitten, welcher auf der mittäglichen Seite bei dem Dorfe Trimbach ausmündet u. 1857 vollendet (1858 eröffnet) wurde; aber noch kurz vor seiner Vollendung, in den letzten Tagen des Mai 1857, verunglückten 52 Arbeiter darin, indem das Gerüste eines Schachtes nebst einer Menge Steinkohlen in Brand gerieth u. jene, durch das Feuer vom Ausgange abgeschnitten, ersticken mußten.