Hof [3]

[439] Hof, 1) Stadt an der Mora, im mährischen Kreise Olmütz; 1800 Ew.; 2) Marktflecken im österreichischen Kreise unter dem Wienerwald; Viehzucht, Feld- u. Weinbau; 1250 Ew.; 3) Landgericht im baierischen Kreise Oberfranken; 51/8 QM., 20,000 Ew.; gebirgig, rauh; 4) (Stadt zum Hof, Pegnitzhof, Curia, C. Variscorum, C. Regnitiana), Hauptstadt darin, an der Saale; nördlicher Endpunkt der Baierischen Südnordbahn u. südlicher der Sächsischen Westlichen Staatseisenbahn; Gymnasium (1544 aus dem früheren Franciscanerkloster errichtet), Landwirthschafts- u. Gewerbschule, Hospital, Waisenhaus; Farbenfabrik, mehrere Fabriken in Musselin, Kattun, Baumwollentüchern, Wollentuch u. Strumpfwirkernadeln, Branntweinbrennereien, Bierbrauereien, Handel, Viehzucht; Freimaurerloge zum Morgenstern; 9500 Ew.; in der Nähe Eisenbergwerke u. Marmorbrüche. – Die alte Stadt verdankt ihre Entstehung einem Schlosse, in dessen Nähe sie 1080 gebaut wurde; die neue, 1230 von den Herzögen von Meran gegründet, wurde von den Grafen von Orlamünda erweitert u. 1260 von den Vögten von Weida ummauert u. kam 1323 durch Kauf an den Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg; 1430 wurde H. von den Hussiten erobert, 1547 von Heinrich von Reuß belagert, 1623 von Holke genommen; durch die Burggrafen von Nürnberg brandenburgisch geworden, kam H. an den baireuther Theil dieses Hauses u. mit ihm an Baiern. Große Feuersbrünste waren in H. 1299, 1507, 1517, 1625, 1722, 1728, am 4. Sept. 1823 brannte fast die ganze Stadt ab; 5) Kirchort am Glommen, im norwegischen Stift Aggerhuus; 6175 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 439.
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