[297] Karalitsprache, Sprache im höchsten Norden von Amerika, zerfällt in den grönländischen u. eskimoischen Dialekt. Die Aussprache ist für den Fremden schwierig, da die meisten Wörter tief in der Kehle ausgesprochen werden; die Buchstaben c, d, f, q, x, z fehlen gänzlich. Die Substantiva haben besondere Formen, um Kleinheit, Größe, Schönheit od. Häßlichkeit auszudrücken, dagegen kein Genus, aber einen dreifachen Numerus, Singularis, Dualis (auf- k) u. Pluralis (auf- t). Eigentliche Adjectiva fehlen fast gänzlich u. werden durch Participia vertreten. Die Personalpronomina sind uanga ich, iblit du, una er, uaguk wir beiden, illiptik ihr beiden, okko sie beiden, sie, uagut wir, ilipse ihr. Die Possessiva werden durch Suffixe an dem Substantivum ausgedrückt. Das Verbum hat vier Conjugationen, die sämmtlich einen großen Formenreichthum besitzen, indem sie nicht nur Person, Numerus, Tempus u. Modus genau unterscheiden, sondern auch die Pronominalaccusativa durch besondere Biegungen am Verbum ausdrücken, z.B. ermikpunga ich wasche mich, ermikpaukit ich wasche dich, ermikpara ich wasche ihn etc. Alle diese Formen sind im Negativum wieder verschieden, z.B. ermingilanga ich wasche mich nicht etc. Außerdem gibt es noch besondere Formen für Verba frequentativa, inchoativa etc. Der Anfang des Vaterunsers lautet: atatarput killangnepotit, akkit ussornarsile, d.h. Vater-unser Himmel-in-du-bist, Name-dein gelobt werde. Grammatiken von Egede, Kopenh. 1760; Fabricius, ebd. 1791, 1801; Kleinschmidt, Berl. 1851; Wörterbuch von Egede, Kopenh. 1750; Fabricius, ebd. 1804; Eskimo-Wörterbuch, Lond. 1850.